Mülheim. . Bei der 21. Aktion zeigen die sieben Künstler von AnDer ihre Werke im Freien. Im Dorf Saarn sind eigens dafür angefertigte Metallständer aufgestellt . Bereits seit 1992 veranstaltet die Ev. Kirchengemeinde Broich Saarn „Kunst Raus“.
Kunst zum Anfassen gibt es auch in diesem Jahr im und rund ums Dorf Saarn. Bereits seit 1992 veranstaltet die Ev. Kirchengemeinde Broich Saarn „Kunst Raus“. Diesmal setzen die sieben Kreativen von „AnDer“ ihre Werke den ganzen Sommer über an die frische Luft. Aber auch im Gemeindehaus an der Holunderstraße sind Arbeiten ausgestellt. Thema der 21. Veranstaltung ist „Kranz und Kräuter“.
Unterschiedliche Sichtweisen
Eigentlich sollte die diesjährige Aktion in Kooperation mit dem Kloster stattfinden und anlässlich dessen 800-jährigen Bestehens der Kräutergarten im Fokus stehen. Aus terminlichen Gründen musste die Zusammenarbeit abgesagt werden, der Titel des Projekts blieb aber.
Umgesetzt wurde das Thema von den sieben Künstlern in ganz unterschiedlichen Techniken und Sichtweisen. Jochen Leyendecker zum Beispiel hatte bei der Entstehung seines Werkes „Heldenplatz“, Denkmäler von Helden vor seinem künstlerischen Auge. Ein Ort an dem häufig Kränze niedergelegt werden. Dass sein Held vom Sockel gestürzt ist, soll daran erinnern, „wie subjektiv die Verehrung solcher ist“.
Künster lieben ungewöhnliche Ausstellungsorte
Aber auch Kräuter als Mittel und Symbol der Unsterblichkeit und der Kreis oder Kranz als Schadensabwehr finden sich in den Werken thematisch umgesetzt. Dass Kräuter nicht immer mit etwas Positivem assoziiert werden können, zeigt die Arbeit von Uwe Dieter Bleil. Er zeigt neben einem Mohnfeld als Morpheus Garten das fiktive Portrait eines Herointoten. Heiner Schmitz wiederum beschäftigt sich in seinem Werk „Von Hyllen – außer Kranz und Band“ mit der „einzig belegten Affäre im Kloster Saarn, die während des 30-jährigen Krieges stattgefunden hat“, so Schmitz, und in deren Mittelpunkt die Nonne von Hyllen steht.
So unterschiedlich die Herangehensweise der Künstler von „AnDer“, die bereits zum zweiten Mal „Kunst Raus“ gestalten, auch sein mag, eines ist ihnen gemeinsam: sie lieben ungewöhnliche Ausstellungsorte. Die Saarner Aktion ist bereits die 64. Veranstaltung der Künstlergruppe, die sich vor 18 Jahren zusammengefunden hat.
Fragen sind erlaubt
An ausgewählten Terminen wird es auch geführte Rundgänge geben, bei den sowohl Dr. Gerhard Ribbrock, stellvertretender Leiter des Mülheimer Kunstmuseums, als auch die Künstler selbst teilnehmen werden und Besucher so die Möglichkeit haben, Fragen zu stellen oder Hintergrundinformationen zu erfahren. Eröffnet wird „Kunst Raus“ am Samstag (31.5.) um 17 Uhr, im Gemeindesaal der Ev. Gemeinde, Holunderstraße 5. Während der Ausstellungszeit bis 26. Oktober sind die geführten Rundgänge am 26.6. und 27.8., der erste im Anschluss an die Vernissage.