Mülheim. . Das nennt man wohl kreative Gartenarbeit: Im Sommer setzt Manfred Zabelberg an der frischen Luft gefundene Stahlstücke und Antikglas zu Skulpturen zusammen. Viele davon schmücken noch immer seinen Garten, denn „dekorativ“ ist für den Mülheimer, der sich Kunstmacher nennt, kein Schimpfwort.

Der Garten von Manfred Zabelberg ist wie ein Freilichtmuseum. Seine Glas-Edelstahl-Skulpturen setzen leuchtend-bunte Akzente in die winterliche Vegetation. Auch in seiner lichtdurchfluteten Wohnung kommen seine farbigen Glasobjekte perfekt zur Geltung; Manfred Zabelberg umgibt sich gerne mit seinen Werken.

„Für mich ist es wichtig, dass mir meine Kunst gefällt, und ich möchte auch, dass die Arbeiten anderen gefallen. Das ist für mich eine Bestätigung und ein Antrieb, weiter zu arbeiten“, sagt Zabelberg, der 25 Jahre lang im Management einer großen Versicherung tätig war und seit einem Jahr in Rente ist. Der gebürtige Kölner hat sich vor vielen Jahren von den farbenfrohen Skulpturen Niki de Saint Phalles inspirieren lassen. Seine ersten künstlerischen Gehversuche lehnten sich daran an, bis der 61-jährige Eppinghofer seinen eigenen Stil fand: „Da ich früher viele Jahre als Kürschner selbstständig war, war mir das Handwerkliche nicht fremd.“

Edelstahl und Antikglas

In den vergangenen 25 Jahren hat der Kunstmacher, wie Zabelberg sich nennt, seinen Stil gefunden: Er arbeitet hauptsächlich mit Edelstahl und Antikglas, welches er schneidet und kunstvoll zusammenfügt. Die Stahlstücke, die er zu Kunstwerken verarbeitet, werden nicht für ihn angefertigt, sondern er findet sie, zum Beispiel auf Schrottplätzen. Von diesen Fundstücken lässt er sich zur Form des Objektes inspirieren. „Ich habe kein Problem damit, wenn Menschen sagen: Ich finde deine Kunst dekorativ!“, sagt Manfred Zabelberg. Deshalb fertige er auch Auftragsarbeiten an.

Manfred Zabelberg beschränkt sich nicht auf Objekte, er malt auch, vorwiegend abstrakte Bilder in Acryl, die er mit Stahlelementen kombiniert. Die Malerei beschäftigt ihn vorwiegend im Winter, „aus ganz pragmatischen Gründen“ – liegt seine große Werkstatt doch im Keller und auch die Arbeit im Garten sie dann „eher ungemütlich“.

Fotografische Erinnerungen

Eine weitere Leidenschaft des Kunstmachers ist Reisen. Mit seiner Frau besucht er vorwiegend Asien und Afrika. Von dort bringt er beeindruckende fotografische Erinnerungen mit, Fotos von Menschen und Tieren, die er bearbeitet und bislang privat in Fotobüchern und auf Kalendern verwertet.

Kürzlich hat er ehrenamtlich ein Fotoprojekt mit Eppinghofer Jugendlichen begleitet, denen er seine profunden Kenntnisse der Fotografie und Bildbearbeitung weitergeben konnte. Das sei eine sehr schöne Erfahrung gewesen, vor allem weil die Jugendlichen sehr viel Bestätigung für ihre Ausstellung erfahren haben. „Und ich habe ganz neue Einblicke in meinen Stadtteil gewonnen.“