Mülheim.

Auf die Frage, wie sie zu diesem selten ausgeübten Kunsthandwerk, der Mosaikkunst, gefunden habe, erinnert sich Beate Fortmann alias Emmi B.: „Als meine Kinder klein waren, wolle ich etwas Kreatives machen und habe wieder mit dem Malen begonnen. Da ich laufend unterbrochen wurde, habe ich irgendwann Aquarelle gemalt, die in viele kleine Farbflächen gegliedert waren, so dass ich immer wieder einsteigen konnte. Und dann habe ich vor rund zehn Jahren mit dem Mosaikhandwerk begonnen, habe eine Tischplatte gemacht, Kugeln geschmückt oder Fliesenbilder gelegt“, sagt die studierte Architektin.

Eine große, halb fertige Eidechse liegt vor ihr auf dem Tisch, wartet darauf, fertig gestellt zu werden. Seit einigen Jahren gebe sie als Dozentin nun Kurse in Volkshochschulen oder im Essener Franz-Sales-Haus. „Jetzt, seit meine Kinder aus dem Haus sind, habe ich mir hier einen Raum eingerichtet und kann Mosaikkurse für kleine Gruppen, maximal für sechs Teilnehmer, anbieten“, sagt die 54-Jährige zufrieden. In fortlaufenden, vorweihnachtlichen, privaten oder Wochenend-Workshops bringt sie den Teilnehmern die Grundtechniken des Mosaikhandwerks bei, zeigt ihnen, wie die kleinen farbigen Glas- oder Tonsteine mit der Zange geschnitten werden, wie man Farbverläufe legt und die Steine fixiert.

Vorkenntnisse sind nicht notwendig

Auch ohne große Vorkenntnisse könne man wunderschöne Gegenstände wie Fliesen, Untersetzer oder Wandschmuck herstellen, Tiere und andere Formen verzieren. „Die Kursergebnisse sind ganz unterschiedlich. Jede Arbeit unterscheidet sich sehr, auch wenn das Material das Gleiche ist. Auch Menschen, die noch nie Mosaike gelegt haben, erzielen tolle Ergebnisse“, erzählt Beate Fortmann, während sie von ihrer jungen Katze Leila nicht aus den Augen gelassen wird.

Die kreative Frau, die als Künstlernamen ihren zweiten Vornamen Emmi nutzt, malt, sie stellt Ton- und Gipsformen her und kennt sich auch mit der marokkanischen Kalkputztechnik Tadelakt aus. „Diese Technik habe ich beim ,Denkum’-Inhaber Thomas Birkelbach gelernt, bei dem ich auch arbeite. So bin ich auf die Idee gekommen, verputzte Schalen mit Mosaiksteinen zu verzieren“, sagt sie und zeigt eine sehr dekorative terrakottafarbene Schale mit leuchtend bunten Mosaikintarsien. Zwei Techniken gebe es, die ­direkte und die indirekte. Bei der direkten lege man die Steine auf einen ebenen Untergrund und verfuge sie zum Schluss. Bei der indirekten sei das Ergebnis eher uneben, aber ästhetisch interessant, weil die Oberfläche reflektiere.