Mülheim. Beim 22. Chor Open Air mit Frühschoppen im Kloster Saarn spielte endlich mal auch das Wetter mit - nach vielen verregneten Auflagen. Acht Chöre und Gruppen musizierten mit viel Schung vor großem Publikum.
Bei strahlendem Sonnenschein konnte gestern das 22. „Chor Open Air“ im Innenhof des Kloster Saarn über die Bühne gehen. Und das war schon eine große Besonderheit. „Von den 22 Veranstaltungen, die wir bereits bestritten haben, mussten 18 bei Regen und teilweise sogar bei Unwetter stattfinden“, erinnert sich Manfred Baaken, Organisator und 1. Vorsitzender des Männergesangsvereins - Saarn 1869 e.V. (MGV), der an diesem Tag selbst mit seinen Chor-Kameraden auf der Bühne stand.
Etwa 500 Gäste zog es bei dem schönen Wetter zum musikalischen Frühschoppen ins Kloster – laut Organisatoren die größte Chorveranstaltung im westlichen Ruhrgebiet. Schon zu Beginn waren die Bänke bis auf den letzten Platz besetzt, einen Logenplatz hatten die Bewohner der Wohnungen rund um den Innenhof. Acht Chöre und Musikgruppen aus der Region sorgten für ein ausgewogenes musikalisches Programm.
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Den Anfang machten die „Raggle Taggle Gypsies“ mit Irischer Volksmusik, gefolgt vom Mülheimer Bergsteigerchor, der mit beliebten Volks- und Wanderliedern dem Publikum zum Mitsingen einheizte. Dass der Saarner MGV seit drei Jahren gemeinsam mit dem Werkschor der Stadtwerke Duisburg auf der Bühne steht, hat einen ganz einfachen Grund. „Wir haben große Nachwuchssorgen“, gesteht Manfred Baaken. „Um alle Gesangsstimmen abzudecken, bieten sich solche Kooperationen mittlerweile einfach an.“
In den letzten Jahren ist der MGV auf 29 Mitglieder geschrumpft – gemeinsam mit dem Werkschor zählt man immerhin wieder fast 70.
Erinnerungen werden wach
Viele der Zuhörer haben es sich im Kräutergarten des Klosters mit einem Gläschen Wein gemütlich gemacht. Christel Wichmann-Blinkert kommt immer gerne aus der Nachbarstadt zum musikalischen Frühschoppen angereist. „Es ist eine sehr lebendige Veranstaltung und ich liebe dieses dörfliche Miteinander, das hier herrscht“, schwärmt die Essenerin. „Hier treffe ich jedes Jahr Bekannte, die ich lange nicht mehr gesehen habe. Da freue ich mich immer über das Wiedersehen.“ Ursula Zeitnitz sitzt mit ihren Freundinnen im Klostergarten und genießt die Sonne und Musik. „Die ganze Atmosphäre hier ist einfach nur toll“, meint die Saarnerin, die gerne und laut mitsingt – vor allem als der Saarner Bergsteigerchor auf der Bühne steht. „Da werden wieder schöne Erinnerungen an alte Zeiten wach.“