Mülheimer Polizei ermittelt nicht mehr nach „Verpuffung“
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Mülheim-Heißen. . Ein strafrechtlicher Vorwurf könne keinem gemacht werden, sagt die Polizei, weshalb sie nach einem Vorfall an Gründonnerstag die Ermittlungen eingestellt hat. Auf einer Baustelle am Bahnhof Rhein-Ruhr-Zentrum war ein Mann verletzt worden. Das Amt für Arbeitsschutz bleibt trotzdem an dem Fall dran.
Eine Sprecherin des Amtes für Arbeitsschutz der Bezirksregierung Düsseldorf, das damals ebenfalls vor Ort war und den Unfall an der U-Bahn-Haltestelle eingehend untersucht hat, erklärt diesen mittlerweile so: „Für die Nachrüstung des Bahnhofs mit einem Aufzug musste eine Bodenplatte aus Beton durchbrochen werden. Dafür brachten die Arbeiter ein Sprengmittel in zuvor gesetzte Bohrlöcher ein. So wollte man aufwändige Sägearbeiten vermeiden.“ Das Sprengmittel, so die Sprecherin, bestehe üblicherweise aus einem Trockengemisch verschiedener Stoffe, welches mit Wasser versetzt wird. Normalerweise quille diese spezielle Mischung in den vorgesehen Bohrlöcher langsam, aber sicher vor sich hin, bis sie letztlich kontrolliert die Platte sprenge.
„Das war ganz klar eine Reaktion, die nicht gewollt war“
An Gründonnerstag aber ging genau das schief: „Es kam zu einem so genannten Siedeverzug. Der führte dazu, dass das Wasser im Gemisch verdampfte. Das war ganz klar eine Reaktion, die nicht gewollt war“ – und deren Auswirkungen der Arbeiter zu spüren bekam.
Was genau zu der unerwünschten Reaktion geführt hat, konnte bislang nicht geklärt werden. Der verantwortliche Unternehmer sei derweil aufgefordert worden, nachzuweisen, dass alle Arbeitsschutzvorschriften eingehalten worden sind. Die Ermittlungen insofern dauern noch an.
„Das war ein reiner Unfall“
Ein Rettungswagen hatte den verletzten Mitarbeiter der Firma damals direkt ins Krankenhaus gebracht. Laut Polizeisprecher Lars Lindemann konnte der Mann aber schon am selben Tag wieder aus der Klinik entlassen werden.
Die Polizei hat den Fall derweil zu den Akten gelegt: „Strafrechtliche Handlungen waren nicht zu erkennen – das war ein reiner Unfall“, sagt Lars Lindemann.
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