Schreck am Donnerstagmittag: Bei mehreren Verpuffungen an einer Baustelle in der Nähe des Rhein-Ruhr-Zentrums erlitt ein Mann schwere Verletzungen. Polizei und Feuerwehr fuhren einen Großeinsatz.
Nach Informationen von Feuerwehr und MVG kam es bei vorbereitenden Bohrarbeiten für einen an der U-Bahn-Haltestelle geplanten Aufzugsschacht zum Vorfall. Eine Firma hatte mehrere Bohrlöcher in den Beton gesetzt und eine in solchen Fällen gebräuchliche Chemikalie eingefüllt, um den Beton zu sprengen. „Ein gängiges Verfahren“, so Sven Werner, stellvertretender Feuerwehrchef. Bei der chemischen Reaktion gab es mehrere Verpuffungen, die noch weitergingen, als die Feuerwehr bereits vor Ort war. Ein Rettungswagen brachte den verletzten Mitarbeiter der Firma in ein Krankenhaus. Lebensgefahr bestand nicht.
Die Feuerwehr war mit 35 Einsatzkräften, unterstützt von den Ehrenamtlern der Freiwilligen, vor Ort, konnte aber rasch nach und nach ihre Kräfte abziehen. Die Polizei hatte mittags den Bereich für den Verkehr abgesperrt. Auch die Abfahrt der A 40 zum Einkaufszentrum musste zeitweise gesperrt werden. Die U18 konnte teilweise die Haltestelle Rhein-Ruhr-Zentrum nicht passieren, länger noch war dort kein Ein-und Ausstieg möglich. Der Fußgängertunnel unter der A 40 blieb über Stunden gesperrt.
„Keine Gefahr im Verzug“, meldete die Feuerwehr aber schon gegen 13 Uhr. Da waren die fünf Spezialfahrzeuge schon wieder abgerückt. Für die bei der Bohrung verwendete Chemikalie sehe das Sicherheitsmerkblatt allerdings vor, dass bei Vorfällen wie diesen die Unfallstelle zwölf Stunden lang ruhen und beobachtet werden soll, so Feuerwehrchef Sven Werner zu den Sperrungen und Einschränkungen im Nahverkehr, von denen auch die Buslinien 129 und 138 betroffen waren.
Die MVG beginnt Mitte Mai den umfangreichen Umbau der U-Bahn-Station Rhein-Ruhr-Zentrum zu einem barrierefreien Bahnhof, wofür die Bohrarbeiten im Vorfeld nötig waren. Wieso es zu der Verpuffung kommen konnte, ermittelt die Kriminalpolizei. Auch das Amt für Arbeitsschutz war am Donnerstag vor Ort.