Mülheim. Sabrina Bungert ließ sich für den Heiratsantrag etwas ganz Besonderes einfallen. Dafür gestaltete die Mülheimerin ein fünfteiliges Bild im Kunstmuseum. Das Museumsteam unterstützte die Herzenssache nach Kräften. Und die Mühe hat sich gelohnt, denn Jan Oppermann sagte „Ja“.

Auf dem Wasser, zu Lande, in der Luft und meistens dabei auf Knien: Heiratsanträge sind immer hoch romantisch. Aber der Antrag, der am Samstag im Kunstmuseum gemacht wurde, hätte rührender und origineller nicht sein können. Allein, was Kreativität, Planung und den konspirativen „Komplott“ betrifft. Schließlich war das Team des Kunstmuseums Helfer und Wegbereiter in der Herzenssache.

So fand eine filmreife Geschichte, wie beim Kultstreifen Harry und Sally, jetzt ihren (vorerst) grandiosen Höhepunkt, als Jan Oppermann zunächst ungläubig und verdattert vor einem als Heiratsantrag gestalteten Bild in der Sammlung stand und dann sagte: Ja, ich will! „Er war ganz aus dem Häuschen und fand alles großartig“, freut sich Sabrina Bungert. Weil ihr Verlobter ein große Museumsfan ist, erläutert die 33-Jährige, sei sie auf die Idee gekommen, den Antrag im Museum zu machen.

Oppermann hatte keinen Verdacht

Willst du mich heiraten? Jedes einzelne Wort hatte sie zuvor auf ein besonderes Papier gedruckt und in jeweils einen Bilderrahmen gepackt, das Fragezeichen extra. Ohne sich etwas dabei zu denken, bummelte Jan Oppermann (34) mit Sabrina am Samstag durch die Ständige Sammlung im Kunstmuseum. Als das Paar dann bei dem mehrteiligen Werk ankam, dachte sich Jan Oppermann immer noch nichts.

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Obwohl das Museumsteam wie es sich gehört, das Werk mit einem Schildchen versehen hatte: Sabrina Bungert, Heiratsantrag 2014. Als Sabrina Bungert das fünfte Teil, das Fragezeichen, das an der Wand lehnte, nahm und in die Höhe hielt, da sollte es immer noch ein paar Sekunden dauern, bis bei Jan Oppermann der Groschen fiel. Oh Gott, sei sein erster Gedanke gewesen, Sabrina fängt jetzt an, im Kunstmuseum Bilder abzuhängen, habe er ihr später lachend erzählt, sagt die Braut in spe.

Eine "total schöne Idee"

Und als das Paar dann glücklich wieder im Foyer eintraf, da warteten schon die Familien beider, um mit einem Glas Sekt anzustoßen. Den Happy-End-Empfang hatte das Kunstmuseum organisiert. „Es ist ein ganz besonderer Moment für uns, den wir nie vergessen werden“, sagt Sabrina Bungert und bedankt sich bei Museumsleiterin Beate Reese und ihrem Team: „Ohne Ihre tolle Hilfe und Unterstützung wäre es wohl nicht so besonders geworden.“ Eine „total schöne Idee“, findet Reese. Dabei zu helfen, „war für uns eine Ehre“.

Von diesem Moment, ist sich Sabrina sicher, „werden wir noch mit Begeisterung unseren Enkeln erzählen“. 1997 lernten sich die Kommunikations- und Medienwissenschaftlerin und der IT-Fachmann kennen, waren lange befreundet, sind seit 2006 ein Paar und leben seit Ende 2007 in einer gemeinsamen Wohnung in Raadt. „Ich war mir immer sicher“, sagt Sabrina, „dass Jan und ich noch mit 80 auf einer Parkbank sitzen und auf unser Leben zurückblicken“. Harry und Sally lassen grüßen.