Mülheim-Heißen. Da ihre Dependance aufgegeben wird, benötigt die Grundschule an der Filchnerstraße mehr Raum für Unterricht und OGS – und das möglichst schnell. Deshalb setzt die Stadt auf Modellbauweise. Doch die Anlieferung der Raummodule macht ein Halteverbot in der Einbahnstraße nötig. Das ärgert Anwohner.

Die Grundschule an der Filchnerstraße braucht mehr Platz. Wenn im Sommer die Dependance am Fünter Weg aufgegeben wird, müssen am Hauptstandort mehr Klassen und OGS-Kinder untergebracht werden. Deshalb wird an der Filchnerstraße neu gebaut: Für 2,3 Millionen Euro soll ein neues Gebäude in Modellbauweise entstehen. Um rund 70 % wird die Bauzeit laut der Stadt dadurch reduziert. Jedoch müssen die vorgefertigten Raumzellen mit einem Schwertransport angeliefert und einem Spezialkran an Ort und Stelle gehievt werden. Beides sorgt bei Anwohnern bereits jetzt für Unmut, gilt in der kommenden Woche an der Filchnerstraße doch ein Halteverbot.

Die Halteverbotsschilder sind in der Einbahnstraße, die zwischen Gneisenau- und Velauer Straße verläuft, schon aufgestellt. Laut Aufkleber gelten sie von Montag, 26. Mai, 9 Uhr, bis Freitag, 30. Mai, 20 Uhr. Zudem, berichtet Anwohner Peter Hennecke, pappte an seiner Haustür ein Aushang von der zuständigen Firma. Der da genannte Ansprechpartner gab ihm jedoch keine Hilfe, sondern nur die Auskunft, „die Schwertransporte liefen am Tag und in der Nacht“. Auch ein Anruf bei der Stadt brachte Hennecke nicht weiter.

Parkplätze im Quartier knapp

Der Heißener hätte sich gewünscht, dass die Information der Stadt über das Aufstellen von Halteverbotsschildern hinausgegangen und dass Ersatzparkraum für die Anwohner geschaffen worden wäre. Parkplätze seien im Quartier knapp. Und: „Bei uns leben ältere Menschen, die von Pflegediensten betreut werden. Was sollen die machen?“ Peter Hennecke fragt sich, ob „alternative Möglichkeiten überhaupt geprüft wurden“. Ihm schwebt der Zugang über den benachbarten Sportplatz vor – auch wenn der danach „vielleicht neu gemacht werden“ müsste.

Stadtsprecher Volker Wiebels verteidigt das Vorgehen an der Filchnerstraße – es sei das stets übliche. Zudem sei es nicht möglich, die Anlieferungszeit weiter einzugrenzen. „Die Raummodule kommen mit einem Schwertransport aus dem Bergischen. Der darf nur nachts fahren.“ Gegen 6 Uhr wird der Transport in Heißen erwartet, abgeladen wird ab 7 Uhr. „Wir wissen nicht, wie gut und schnell das geht. Deswegen haben wir fünf Tage eingeplant.“ Insgesamt werden 26 Module geliefert. Jedes wiegt 20 Tonnen, ist 16 Meter lang und 6,65 Meter breit.

Während der Maßnahme wird die dortige Einbahnstraße aufgehoben und die Einfahrt von der Velauer in die Filchnerstraße erlaubt. Die Ausmaße des Transports machen es nötig, sagt Wiebels: „Der kommt sonst nicht um die Kurve.“