Mülheim.

Zeiten ändern sich, Veranstaltungsformen auch, und erst recht deren Namen: Über 20 Jahre lang fand im Herbst der Mülheimer Umweltmarkt statt, nun wird er abgelöst durch „Fair Flair“, was schon frühlingshaft klingt und am 29. Mai seine Premiere erleben wird.

Der politische Auftrag lautete: ein neues Konzept zu entwickeln, „auch Klimaschutz sollte als Schwerpunkt abgebildet werden“, erklärt Umweltdezernent Peter Vermeulen. Übernommen hat diesen Job Susanne Dickel, Leiterin der Mülheimer Klimainitiative. Sie entschied sich für einen Wechsel der Jahreszeiten, der Termin liegt nun in der Pflanzsaison, sowie der Örtlichkeit. Mit „Fair Flair“ wird die Schloßstraße verlassen und der grüne Gürtel an der Ruhr aufgesucht. Der thematische Bogen soll im Vergleich zum Umweltmarkt weiter gespannt werden: Als „Schaufenster für klimafreundliche Produkte, für Forschung und Energie“ stellt sich Vermeulen die Veranstaltung vor.

Vielfältiges Bühnenprogramm

Die Liste der mehr als 60 Aussteller umfasst den Flechtkünstler ebenso wie den Baumarkt, Naturkosthändler, Weltladen oder Greenpeace-Stand. Sie sollen einen Eindruck davon vermitteln, was die Region an nachhaltigen Produkten und gutem Design für ein klimafreundliches Leben bietet. Ab 11 Uhr wird es zudem Bühnenprogramm geben, mit Podiumsgesprächen, Livemusik und Verleihung des Klimaschutzpreises des Stadt Mülheim.

„Wir haben ja den Auftrag, die nachhaltige Wirtschaft voranzubringen“, erklärt Dickel. Einen Beitrag hierzu soll „Fair Flair“ leisten, und mit der Wirtschaftsförderung M&B wurde ein Sponsor gefunden, der es ermöglicht, die Standgebühr für Kleinstunternehmen auf die Hälfte zu senken.

Auch die Großen sind vertreten

Aber auch einige der Großen sind vertreten, darunter RWE, die Hochschule Ruhr West, MEG, Medl oder auch Evonik mit ihrer Kinder-Uni: Sie betreiben am Himmelfahrtstag im Rahmen des neuen Umwelt-Events gemeinsam einen „Klimacampus“, den man sich als rund 100 Quadratmeter großes Zelt vorstellen muss. Betont familienfreundlich soll es hier zugehen: Besonders junge Besucher sind zum Experimentieren eingeladen, können etwa Windräder basteln, Wasserraketen starten lassen oder eine Recycling-Rallye mitmachen.

Aber auch für die Klimainitiative ist „Fair Flair“ ein Versuchsballon, für den sie maximal 20 000 Euro aus eigenem Budget zuschießen darf. „Der Standort in den Ruhranlagen ist teurer als auf der Schloßstraße“, sagt Susanne Dickel, „da wir die gesamte Infrastruktur hinbringen müssen.“ Geplant ist, die neue Umwelt-Klima-Mitmachmesse künftig alle zwei Jahre stattfinden zu lassen, jeweils im Wechsel mit der herbstlichen Klimawoche.

Verbindung mit dem Fahrradfrühling

Die Ruhranlagen ab der Schlossbrücke sind am 29. Mai, 10 bis 18 Uhr, Schauplatz des neu gestalteten Umweltmarktes „Fair Flair“ (www.fairflair.de) Am selben Tag, Christi Himmelfahrt, findet auf der Schleuseninsel der Mülheimer Fahrradfrühling statt. Bewusst werden beide Veranstaltungen miteinander verbunden.

Auch eine Neuauflage, die 3. Ausgabe der „Grünen Seiten“ für Mülheim, soll bei „Fair Flair“ vorgestellt werden. Der ökologische Einkaufsführer entstand im Rahmen des Kulturhauptstadtprojektes „2-3 Straßen“, wurde dann von der Initiative für Klimaschutz übernommen und aktualisiert: www.klimazone-mh.de