Mülheim. Die Gastronomie ist beslang noch nicht an der Ruhrpromenade in Mülheim angekommen. Das soll sich nun ändern: Mezzomar steht unter Druck, nächste Woche zu eröffnen und der Vertrag für ein Eiscafé ist jetzt auch perfekt. Vor 2015 wird es aber wohl nichts mit dem Freiluft-Eis.

Die zweite Gastronomiefläche an der Ruhrpromenade ist vergeben. Die 60 Quadratmeter große Eckfläche direkt an der Ruhr, für die mehrere Gastronomen Interesse hatten, ging an die Park Services Gesellschaft, die die Venezia-Eislokale in der Stadt betreibt. „Wir haben schon vor zwei Wochen den Vertrag unterschrieben und waren beim Notar“, sagt Ercan Keskin, Assistent der Geschäftsführung, der sich schon seit einigen Jahren intensiv um diesen Standort bemüht hat. Ob das Lokal in diesem Jahr allerdings noch öffnet, ist mehr als fraglich. Keskin sieht schwarz, hatte deshalb im November bei den Verhandlungen mit Kondor Wessels Druck gemacht.

Drei Monate bis zur Eröffnung müsse man mindestens rechnen. „Dann kommen wir in den August und müssten zwei Monate später schon wieder schließen.“ Endgültig hänge das von den Lieferzeiten der Ladenbauer aus Italien ab, die er voraussichtlich in zwei Wochen kenne. 150 Außenplätze und etwa 20 Innenplätze sieht das Konzept vor. „Schade, dass jetzt eine Saison verloren ist.“ Ob er zum Promenadenfest am 11. Mai dort mit einem mobilen Eislokal Präsenz zeigen soll, hat sich Keskin auch schon überlegt, aber der Aufwand ist für einen Tag zu groß. Mitbewerber waren zuvor ausgestiegen.

Hoher Kaufpreis

Zu hoch erschien ihnen der Preis der holländischen Eigentümer, zu ungewiss der Erfolg dieser reinen „Ziehlage“, wo eben keine Laufkundschaft vorbei komme. Paolo Tornetta vom Mezzomar habe fünf Jahre Miete mit anschließender Kaufoption angeboten. Kondor Wessels habe abgewunken.

Eine Absage hatte auch Eddie Turkmen vom Perfetto erhalten, der mit seinem Angebot unter den Erwartungen der Holländer blieb. 220.000 Euro wollen die Holländer für die 60 Quadratmeter große Fläche, die noch ausgebaut werden muss. Dann landet man schnell bei Gesamtkosten von 400.000 Euro, wie Branchenkenner rechnen. Für welche Summe die Fläche dann tatsächlich verkauft wurde, blieb gestern offen.

Endspurt bei Mezzomar

Und nebenan? Der rote Mezzomar-Schriftzug ist am Hafen an der Häuserfassade schon seit einigen Tagen befestigt. Auch Werbeplakate machen auf das mediterrane Restaurant aufmerksam. Einen Eröffnungstermin sucht man aber noch vergeblich. Den möchte Betreiber Paolo Tornetta am liebsten auch noch gar nicht nennen, denn bis zur Eröffnung haben die Arbeiter noch ein strammes Programm vor sich. In der kommenden Woche werde das Mobiliar erwartet. „Wir werden auf jeden Fall ein paar Tage vor dem Hafenfest am 11. Mai eröffnen“, kündigt er an.

Am liebsten hätte er erst nach dem Fest eröffnet, denn ein Massenansturm gleich in den ersten Tagen ist immer heikel. Es werden zwar viele Menschen auf das neue Lokal aufmerksam, aber das kann auch leicht nach hinten losgehen, wenn das Team noch nicht eingespielt ist und auch die Technik noch so einige Macken habe. „Aber die Stadt hat Druck gemacht“, so Tornetta. Um Fehler und Beschwerden zu vermeiden werden sie vier, fünf Tage die Abläufe in der Küche und im Service mit Probe-Essen trainieren. Der Kern des Teams stehe, in allen Bereichen gebe es aber noch freie Stellen. Eröffnet werde deshalb mit erfahrenen Kräften anderer Mezzomar-Standorte.