Mülheim. . Der neue Immobilien- und Grundstücksmarktbericht für Mülheim liegt vor. Demnach kostet Wohnen in guten Lagen noch mal mehr. In anderen Lagen sind die Preise für Grundstücke, Häuser und Wohnungen stabil. Nur in der Innenstadt ist der Abwärtstrend umgebremst.

Mülheims Immobilien- und Grundstücksmarkt präsentiert sich im Großen und Ganzen stabil. Ausreißer nach oben in der Preisentwicklung sind Ein- und Zweifamilienhäuser sowie Eigentumswohnungen in besseren Lagen, Ausreißer nach unten Grundstücke in der Innenstadt. Das stellt der städtische Gutachterausschuss in seinem aktuellen Grundstücksmarktbericht 2014 fest.

Global betrachtet gilt für Mülheim wie in den Vorjahren: Ein relativ kleines Angebot an Bauland sowie Ein- und Zweifamilienhäusern trifft auf eine von den niedrigen Kreditzinsen gelockte, große Schar an Kaufinteressenten. Da seien Preissteigerungen gerade in den besseren Lagen weiter zu beobachten, obwohl Mülheim ohnehin schon „ein teures Pflaster“ sei, so Dorothea Mostert, Geschäftsführerin des städtischen Gutachterausschusses. Auch wenn die Preise in guten Lagen nicht mehr so rasant wie in der jüngeren Vergangenheit anzögen, so sei für den aktuellen Marktbericht doch festzuhalten gewesen: Der durchschnittliche Baulandpreis für Ein- und Zweifamilienhäuser in guter Lage liegt nun bei 390 statt bisher 380 Euro/m2.

Abwertung in der Innenstadt

Während in den mittleren und mäßigen Lagen die Preise für Baugrundstücke stabil geblieben sind, hat der Gutachterausschuss erneut die Bodenrichtwerte in einigen Innenstadtzonen herabgesetzt. Der Trend gehe seit Ende der 1990er-Jahre einher mit der nachlassenden Qualität des Einzelhandelsstandortes, stellt Mostert fest.

Fast 1000 Bodenrichtwerte für Mülheim

Der Grundstücksmarktbericht 2014 mit fast 1000 Bodenrichtwerten für das Mülheimer Stadtgebiet kann im Internet unter www.borisplus-nrw.de teilweise kostenlos eingesehen werden.

Als Gesamtausgabe ist der Bericht dort für 39 Euro herunterzuladen. Frei verfügbar sind auf der Internetseite aber sämtliche Bodenrichtwerte, die den Stand vom 1. Januar 2014 abbilden.

Seit 2011 hätten die Gutachter erst noch vorsichtig abgewartet und die Preise in den folgenden Marktberichten stabil gehalten. Weil aber immer noch keine positiven Entwicklungen am Kaufhof-Standort und durch Ruhrbania festzustellen gewesen seien, habe der Ausschuss nun reagieren müssen.

Preisverfall um 2 bis 9 Prozent

Zwischen 2 bis 9 % wurden einzelne Geschäftslagen abgewertet, insbesondere die Schloßstraße (ab Synagogenplatz Richtung Kaufhof), das Kaufhof-Areal selbst mit benachbarten Lagen und Teile der Wallstraße.

Dritte nennenswerte Auffälligkeit im aktuellen Marktbericht: Für neu errichtete Eigentumswohnungen sind die Kaufpreise vor allem in besseren Lagen deutlich gestiegen. In guten Lagen liegt der Preis pro Quadratmeter mittlerweile bei 2600 Euro, in mittleren Lagen bei 2175 Euro. Die Ruhrpromenade sticht noch heraus: Mit Ausnahme der Penthouse-Wohnungen waren hier durchschnittlich 2950 Euro/m2 für eine Eigentumswohnung zu berappen.