Mülheim. Das Friedensforum Mülheim beteiligt sich am Ostermarsch Ruhr, der am Samstag durch Duisburg zieht. Auch Angelika Romeik wird dabei sein, sie setzt sich seit vielen Jahren für eine friedlichere Welt ein - und wird das auch weiterhin tun.

Die Zeiten, in denen sie Teil einer Massenbewegung waren, sind längst vorbei. Und doch verlieren die Aktivisten des Friedensforums Mülheim nicht ihre Willenskraft, sich beständig einzusetzen für eine bessere, eine friedlichere Welt.

Wenn sich am bevorstehenden Wochenende die Ostermärsche in Bewegung setzen, werden auch einige Mülheimer dabei sein. „Knapp zehn Leute haben schon zugesagt, dass sie mitkommen“, berichtet Angelika Romeik, die sich seit vielen Jahren in der Friedensbewegung engagiert.

Dass sich heute im Vergleich zu den friedensbewegten 80er-Jahren, in denen die Organisation Hunderttausende zu Ostermärschen mobilisieren konnte, nur noch eine recht kleine Gruppe findet, entmutigt Angelika Romeik nicht. Sie sagt: „Die Friedensbewegung hat sich gewandelt.“ Heute sei man stärker mit anderen Gruppen und Arbeitskreisen vernetzt als in den Jahrzehnten zuvor – „das ist fantastisch“, findet Angelika Romeik – vieles laufe eben mittlerweile übers Internet.

Ostermärsche finden nur einmal im Jahr statt

In Mülheim gebe es auch Dank der Arbeit des Agendabüros unter der Leitung von Hartmut Kremer ein breitgefächertes Angebot. „Es tut sich viel, aber auf anderen Ebenen als früher“, sagt die 74-Jährige. Was sie überhaupt nicht verkehrt findet, im Gegenteil: „Demos, wie jetzt der Ostermarsch, sind zwar eine wichtig Sache, finden aber eben einmal im Jahr statt. Unsere anderen Veranstaltungen dagegen laufen übers ganze Jahr.“

Und über mangelnden Zulauf könne sich das Mülheimer Friedensforum nicht beklagen, berichtete Angelika Romeik: „Kürzlich haben wir einen Vortragsabend zum Konflikt in der Ukraine angeboten, der war überraschend gut besucht.“ Damit die Menschen sich interessierten und anfingen, sich einzusetzen, müsse es manchmal erst einen konkreten Anlass geben, hat Angelika Romeik beobachtet – so wie aktuell der Konflikt in der Ukraine.

Sie selbst ist über die Jahre immer am Ball geblieben, angetrieben von ihrem tiefen christlichen Bewusstsein. Zum bevorstehenden Demo-Zug sagt sie: „Wir feiern Ostern, das steht doch für Auferstehung – also müssen wir den Allerwertesten hochkriegen und Verantwortung übernehmen.“

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Dass ihr Engagement richtig ist und durchaus Früchte trägt, auch wenn immer noch Kriege geführt werden auf der Welt, davon ist Angelika Romeik fest überzeugt. „Ich gebe die Hoffnung nicht auf“, sagt die 74-Jährige und das klingt aus ihrem Mund alles andere als platt oder abgedroschen. In all den Jahren als aktive Pazifistin habe sie erfahren, dass auch kleine Gruppe viel in Bewegung bringen können. Ihr Motto lautet daher: „Aufstehen nutzt.“