Innenstadt. .
Schon von Ferne vernehmen die Passanten eindringlichen Gospelgesang. Der Love from Africa-Chor ist am Samstag zum Kurt-Schumacher-Platz gekommen, um das Friedensfest mit seinem mitreißenden A-Capella-Gesang musikalisch zu unterstützen. Die gebürtige Ghanaerin Stella Weber bekennt: „Unser Auftritt ist selbstverständlich. Mir persönlich bedeutet Frieden sehr viel, und dass ich hier leben kann, ohne dass auf Hautfarbe oder andere Dinge geschaut wird.“
Das Friedensforum bemüht sich mit diesem Bürgerfest seit mehr als zehn Jahren um einen Austausch mit den Menschen, um für Frieden auf der Welt zu werben. Sprecherin Angelika Romeik freut sich über die Ermutigung zur Friedensarbeit durch die Vernetzung mit den anderen Vereinen. „Im Oktober fahre ich mit meinem Sohn nach Gaza, wir hoffen dort den Alternativen Nobelpreisträger, den palästinensischen Anwalt für Menschenrechte Raji Sourani, zu treffen, der Gaza wohl zurzeit nicht verlassen darf“, sagt die 74-Jährige, die sich bereits ihr Leben lang unermüdlich für Frieden einsetzt.
Ingrid Mirza, Friedensaktivistin der ersten Stunde, seit 40 Jahren auf jedem Ostermarsch dabei, würde sich über neue Mitglieder freuen. „Es wäre schön, wenn sich mehr Jüngere im Friedensforum engagieren.“ Im Rahmen der Interkulturellen Woche und unter dem diesjährigen Motto: „Mülheim, offen für Vielfalt“, nehmen die Mülheimer Initiative für Toleranz ebenso am Fest teil wie auch Hartmut Kremer vom Büro Lokale Agenda 21, der seine Gitarre wie immer dabei hat, um Friedenslieder zu singen. Die Antifaschisten informieren die Bürger wie auch Dr. Ribhi Yousef von der Deutsch-Palästinensischen Gesellschaft. „Ich möchte umfassend über die Situation in meiner Heimat aufklären. Nur zehn Prozent unserer Mitglieder sind Araber, viele Mitglieder sind Juden und Christen.“
Eine köstliche ägyptische Linsensuppe bietet eine gute Grundlage für einen fruchtbaren Austausch; die als Clownin verkleidete Gigi Merten ist für Spiel und Spaß zuständig. Sie begeistert die Kinder mit Seifenblasen.