Friedensforum, IHK und Ratsfraktionen, Kinderkleidermarkt, Ortsbauernschaft, Attac, Seniorenbeirat: Dies sind nur einige Beispiele aus der langen Mitgliederliste des Koordinierungskreises Lokale Agenda 21, in der sich so gut wie jeder Mensch in Mülheim vertreten fühlen kann.
Im September 1997 beschloss der Rat der Stadt, das 1992 in Rio verabschiedete Leitbild der Vereinten Nationen für Umwelt und Entwicklung auf lokaler Ebene zu verankern. 1998 wurde das Agendabüro eingerichtet, im August selben Jahres fand die Auftaktveranstaltung statt. Geleitet wird das Büro von Hartmut Kremer, der über die Jahre eine Verlagerung der Agenda-Aktivitäten verzeichnete: „Nachdem eigens hierfür die Klimaschutz-Initiative gegründet wurde, hat sich der Schwerpunkt vom Umweltschutz weg bewegt hin zu Anti-Rassismus- und Eine-Welt-Themen.“ Doch auch die örtliche Greenpeace-Gruppe ist unter dem Dach der Lokalen Agenda 21 tätig: „Sie senkt ganz deutlich unseren Altersschnitt“, so Kremer, „wir anderen sind meist über 50.“
Die formale Zuständigkeit liegt beim Umweltdezernat, die Stadt bezuschusst Miet- und Heizkosten für das Lokal an der Friedrichstraße, aber sonst finanziert sich alles über den breit aufgestellten Förderverein. Als besonders erfolgreiches Element hebt Kremer das Projekt „Ökoprofit“ hervor, an dem sich seit 2003 mehr als 50 Unternehmen beteiligt und je ein Jahr lang trainiert haben, zugleich die Umwelt zu schonen und Kosten zu senken. Bestes Beispiel für ein Zukunftsmodell, „das mehr einbringt als es kostet“.