Mülheim. . Seit Jahren werden Schulabgänger in Mülheim vor dem Wechsel ins Berufsleben beraten. Das Ergebnis: Viele Hauptschüler bekommen einen betrieblichen Ausbildungsplatz, die Quote der jungen Arbeitslosen ist niedrig. Sozialdezernent Ulrich Ernst stellte das Konzept nun auf einem Bildungskongress vor.

Seit Jahren werden Schulabgänger in Mülheim vor dem Wechsel ins Berufsleben umfassend begleitet und beraten. Das Konzept war nun eines von vier Praxisbeispielen für „reibungslose Übergänge“ beim Bildungsforum Ruhr.

An fast allen weiterführenden Schulen der Ruhrstadt arbeiten gut vernetzte Pädagogen als „Übergangsbegleiter“. Sie unterstützen die Jugendlichen bei der Entscheidung für einen Beruf und bei Bewerbungen. „Die Ergebnisse können sich sehen lassen“, sagte Sozialdezernent Ulrich Ernst bei dem Kongress in Oberhausen: 43 % aller Hauptschüler fänden direkt nach dem Schulabschluss einen betrieblichen Ausbildungsplatz, auch aus Sozialleistungen heraus könnten junge Bewerber Lehrstellen bekommen. Und: Die Quote der Arbeitslosen unter 25 Jahren liege in Mülheim bei nur rund einem Prozent, so Ernst.

Rechtzeitig beruflich orientieren

Neben anderen „Bildungs-Übergängen“ ist der Wechsel ins Erwerbsleben wohl der entscheidende Test, ob die Bildung vorher erfolgreich war. Aus Sicht des Mülheimer Konzepts sei dabei entscheidend, ob Jugendliche sich rechtzeitig beruflich orientieren und eine Entscheidung finden. Ernst: „Arbeitgeber und Universitäten erwarten ein gutes Maß an Entschlossenheit und Engagement.“

Die Erfahrung lehre zugleich, dass die vielen Möglichkeiten Jugendliche oft verunsicherten, sie zögerten mit Entscheidungen, verlören sich in „Warteschleifen“, die nicht immer zu einer besseren Qualifikation führten.

Eingeladen zum Kongress hatte der Regionalverband Ruhrgebiet (RVR). Gemeinsames Ziel der Städte müsse es sein, Kindern und Jugendlichen reibungslose Bildungsübergänge ohne Brüche zu ermöglichen, so NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann: „Unser Ziel ist: Kein Abschluss ohne Anschluss.“