Mülheim-Dümpten. Die Arbeitsgemeinschaft Dümpten im Netzwerk der Generationen bietet breitgefächerte Unterstützung vor allem für Ältere an. Der Stadtteil profitiert von den Ideen der Ehrenamtlichen, die aus ganz verschiedenen Bereichen kommen und gemeinsam das Leben in Dümpten noch lebenswerter machen wollen.

Dieses Königreich scheint eine ganze Reihe Regenten zu haben. Doch denen liegt nichts ferner als Kirchturmdenken oder alleinige Herrschaft – vielmehr ziehen hier alle an einem Strang, bilden sie doch die Arbeitsgemeinschaft Dümpten im Netzwerk der Generationen.

Sie kommen vom Sozialverband VdK, vertreten die Caritas oder den Paritätischen, sind eine Abordnung des Dümptener Seniorenclubs oder der Freikirchlichen Gemeinde, bringen ihre Erfahrungen als Pflegedienst ein oder engagieren sich einfach als rührige Bürger in diesem Zusammenschluss. Einem Zusammenschluss von Menschen, die aus ganz unterschiedlichen Feldern kommen und so breitgefächertes Wissen mitbringen, für alle, die Unterstützung brauchen.

"Einfach gute Nachbarn sein"

Holger Förster, der das Projekt von Seiten der Stadt betreut, blickt in die rund 15 Köpfe strake Runde und sagt: „Das hier ist nur der harte Kern, wir haben noch etwa 25 weitere Leute im Verteiler.“ Das Anliegen, das sie alle eint in ihrem bürgerschaftlichen Engagement, umschreiben sie so: „Einfach gute Nachbarn sein, so wie früher – sowas gibt es ja heute nicht mehr.“

Sich beraten lassen oder einfach selber mitmachen

Den Servicepunkt Dümpten im Haus auf dem Bruch, Auf dem Bruch 70, öffnen die Bürgerlotsen zweiten Dienstag von 11 bis 13 Uhr und bieten dann persönliche und kostenfreie Beratung.

Die Arbeitsgemeinschaft Dümpten im Netzwerk der Generationen trifft sich jeden zweiten Dienstag im Monat von 16 bis 17.30 Uhr im Haus auf dem Bruch. Kontakt: 455 5059.

Gudrun Schwierzke, eine der Bürgerlotsinnen, erklärt: „Gerade ältere Leute haben Schwellenangst, gehen etwa nicht gerne zur Polizei oder aufs Amt – da setzen wir an.“ Rat geben, Ansprechpartner vermitteln oder einfach nur zuhören. „Wir schieben nicht nur die Broschüre rüber und sagen, da gibt’s Hilfe, sondern stehen den Ratsuchenden zur Seite, haken nach, ob das Problem gelöst ist“, betont Schwierzke.

Ganze Reihe Ansprechpartner im Rücken

Im Netzwerk, darauf kann sie sich verlassen, hat sie eine ganze Reihe Ansprechpartner im Rücken. So verschieden die Mitglieder der Arbeitsgruppe und ihre Schwerpunkte sind, so breit gefächert ist auch das Engagement der Dümptener Arbeitsgruppe. Neben dem Servicepunkt und den Bürgerlotsen stecken sie ihre Energie in die Erstellung eines Seniorenwegweisers, bereiten ein Wandercafé vor und organisieren Straßenfeste, damit sich die Nachbarschaft besser kennenlernt – das nächste ist an der Bessemerstraße geplant.

Die Vorbereitungen laufen bereits. „Ich hab schon 100 Brötchen und zwei Bleche Kuchen sicher“, sagt Gudrun Schwierzke. Die Ideen gehen ihnen nicht aus bei der AG Dümpten – sie träumen von einem zweiten Servicepunkt, weil ihr Stadtteil nun mal in Ober- und Unterdümpten geteilt ist – ein Hindernis für ältere Ratsuchende. Und sie sind auf der Suche nach einem Gartenstück, das sie bewirtschaften können. Dort soll auch die andere Generation, die jüngere zum Einsatz kommen: Die Alten erklären, wie man Gemüse anbaut, die Jungen sollen ackern – die Ernte aber ist für alle da.