Mülheim.
Nachhaltiges Gedankengut bahnt sich in Mülheim unaufhaltsam seinen Weg. Der erste Termin für ein „Repair Café“ wird am Samstag, den 8. März, von 10.30 bis 13.30 Uhr im Medienhaus stattfinden – damit endlich Schluss ist mit schnellen Geräte-Neukäufen nach dem Motto: „Ich kann den Toaster, die Lampe, das Spielzeug nicht alleine reparieren, und der Kostenvoranschlag beim Fachmann kostet bestimmt mehr als die Neuanschaffung.“
So hat sich die Stadtbücherei mit dem Centrum für Bürgerschaftliches Engagement (CBE) zusammen getan und springt auf den Repair-Café-Zug auf, der in den Niederlanden startete und sich rasant in Deutschland fortsetzt.
Keine Konkurrenz für Handwerker
Handbücher mit Titeln wie: „Die Kultur der Reparatur“, „Reparier mich“ oder „Elektrische Haushaltsgeräte: Technik und Service“, liegen zur Einstimmung auf dem Tisch bereit, natürlich ausleihbar. Dabei soll es aber nicht bleiben. Praktische Unterstützung und Hilfe werden nun an jedem zweiten Samstag im Monat (die Sommerferien ausgenommen) der Elektriker im Ruhestand Hermann Gerritzen und seine ehrenamtlichen Kollegen geben, unterstützt von Horst Kummerfeldt, Leiter des Medienkompetenzteams der Bücherei. Der bringt seinen Handwerkskoffer, gefüllt mit allerlei Schraubendrehern und anderem Gerät, mit. „An Steckern oder Kabeln wird es ebenfalls nicht mangeln“, erklärt Kummerfeldt.
„Wir wollen natürlich Handwerkern keine Konkurrenz machen und sind kein Reparaturservice“, betont Gerritzen, der sich schon auf den Start freut. Man werde sich gemeinsam die kaputten Dinge ansehen und versuchen herauszufinden, ob und wie man sie in Ordnung bringen könne. Zeit für einen Kaffee und einen Plausch unter Fachleuten sei Teil der Idee. Wie auch der Anreiz zum Umdenken, nicht alles sofort wegzuwerfen oder beim nächsten Mal ein Gerät zu kaufen, das sich reparieren lasse. Das spare Geld, Rohstoffe, CO2 und schone somit auch das Klima.
Die zweite Stadt im Ruhrgebiet
Nachdem im September letzten Jahres eine Elektro-Reparaturwerkstatt gut angenommen wurde, schien eine Fortsetzung sinnvoll. Nun ist Mülheim nach Duisburg die zweite Stadt im Ruhrgebiet, die das bewährte Konzept des Repair-Café-Vereins nutzt, Internetseite und Formulare verwenden darf. „Das Medienzentrum scheint uns der passende Treffpunkt zu sein, denn es liegt zentral, und Samstagsmorgens ist in der Stadt viel los“, erklärt Leiterin Claudia vom Felde.
Mehr Informationen unter: www.repaircafe.de.