Mülheim. .

Die mobile Bücherei auf Rädern wurde wegen der dringenden Sparbeschlüsse gestoppt. Aber nun gibt es einen Lichtblick: Am kommenden Freitag, 15. Juli, geht der Bücher-Shuttle zum Medienhaus an den Start. Die Freunde des gedruckten Wortes können diesen Service kostenlos nutzen – sofern sie einen gültigen Bibliotheksausweis haben.

Haltestellen sind die ehemaligen Punkte des alten Bücherbusses. Dort hält der Einsatzwagen der Mülheimer Verkehrsgesellschaft, sammelt Interessierte ein und fährt zum Medienhaus, wo man eine Stunde stöbern kann, um sich danach zu seiner Haltestelle zurückfahren zu lassen.

Für den Bücher-Shuttle gab die Bezirksregierung kürzlich grünes Licht. Mit Sparen hat diese Formalie ausnahmsweise nichts zu tun. „Die Bezirksregierung ist für den Verkehr im öffentlichen Raum zuständig“, erläutert Dirk Schneider, „deshalb mussten wir den Fahrplan mit Haltestellen genehmigen lassen“, so der Kulturbetriebsleiter.

Das Aus für den Bücherbus fiel im Rahmen der Etat-Beratungen im Herbst vergangenen Jahres. Schweren Herzens trennte man sich damals von dem kulturellen Bildungsangebot. „Damit nicht eine zu große Lücke entsteht, haben wir ein Konzept zur mobilen Bücherversorgung erarbeitet“, so Schneider. Das gelte für diejenigen Bereiche, wo es keine kombinierte Schul- und Stadtteilbibliothek mehr gebe. Das Konzept stehe auf zwei Säulen: Zum einen die Versorgung der Grundschulen mit Bücherkisten. „Die gab es schon, ist aber intensiviert worden.“ Andererseits der Bücher-Shuttle, „der einmal pro Woche durch die Stadt fährt“.

Ein halbes Jahr Erprobungsphase

Der Bücher-Shuttle geht zunächst in eine Erprobungsphase, die ein halbes Jahr dauert. Wenn das Angebot gut genutzt werde, „dann führen wir es auch weiter“, erläutert Schneider. Den Fahrdienst hat der Kulturbetrieb an die Mülheimer Verkehrsgesellschaft (MVG) als Subunternehmer vergeben. „Die MVG ist bereits ein bewährter Partner“, sagt Schneider. Im Sinne der kulturellen Bildung fahren die Busse der MVG alle Grundschüler einmal jährlich ins Theater an der Ruhr. Nach dem Beschluss zur Abschaffung des Bücherbusses war der Shuttle-Service eine von mehreren Möglichkeiten gewesen, die damals im Kulturausschuss diskutiert wurden.

Eine Lösung, „die der unbestrittenen Notwendigkeit, Einsparungen im Haushalt vorzunehmen, Rechnung trägt, ohne vollständig auf eine mobile Bücherversorgung der Stadt zu verzichten“, sagt der Kulturbetriebsleiter. Und es sei auch eine Lösung, „die der Kulturbetrieb erwirtschaften muss“, so Schneider, der den Kosten-/Nutzeneffekt des Angebotes der kulturellen Bildung sieht: „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das hinkriegen.“