Mülheim. . Die Spanne ist groß: 100 Euro bekamen Mülheimer Künstler für Veranstaltungsflyer, 30.000 Euro flossen in Miete und Nebenkosten des Wodo-Studios. Insgesamt 21 Projekte unterstützte der Kulturbetrieb im vergangenen Jahr mit 89.500 €. Das ist weniger als im Vorjahr.
Die Zahl ist gleich geblieben, die Summe aber nicht: Wie 2012 wurden auch im Jahr 2013 genau 21 kulturelle Projekte finanziell, sächlich oder räumlich vom Kulturbetrieb gefördert. 89.500 € investierte dieser im vergangenen Jahr. 2012 waren es noch 111.600 €. „Etwas weniger“ nennt das Michael Bohnes vom Kulturbetrieb, der die Zahlen für den Kulturausschuss am Dienstag zusammenstellte und in der geringeren Zuwendung keine Tendenz sieht. „Die Fördersumme ist seit Jahren etwa gleich.“
Sie setzt sich zusammen aus sehr unterschiedlichen Einzel-Positionen. Der größte Zuschuss kommt seit Jahren Wodo Puppenspiel zugute: 30.000 € fließen in Miete und Nebenkosten des Studios im Ringlokschuppen. Das, erklärt Michael Bohnes, ist eine sogenannte räumliche Förderung. Eine rein finanzielle war hingegen die kleinste Fördersumme, die im Vergleich wie ein Taschengeld wirkt: 100 € bekamen Mülheimer Künstler für ihre Offenen Ateliers. Investiert wurden die, sagt Künstler Uwe-Dieter Bleil, in Flyer, um im Vorfeld für die Veranstaltung zu werben.
Förderbeträge liegen zwischen 100 und 30 000 Euro
Zwischen diesen beiden Extremen bleibt viel Spielraum: Je 500 € erhielten etwa die Ev. Kirchengemeinde Saarn für ihr Traditionsprojekt „Kunst raus“ und das Juniorenteam der Regler für das Festival „Mölmsch Open Air“. Für die klassischen Familienkonzerte von Dr. Ulrike Schwanse zahlte der Kulturbetrieb 9500 €.
Weitere Förderungen gingen u.a. an ein Tanzprojekt der Gesamtschule Saarn (400 €), an ein Familienfest am Aquarius (600 €), an das AZ für „Artattack 55mm“ (1000 €), an den Kreisverband der Mülheimer Chöre (1400 €), an das Orgelfestival Ruhr in der Petrikirche (1500 €), an die Musikinitiative Next Generation für drei Konzerte (2600 €), an die Regler Produktion für ihr Lichtkunstfestival auf der Freilichtbühne (3000 €), an die Weißen Nächte im Theater an der Ruhr (10.000 €) sowie an das Theater Mülheimer Spätlese (19.000 €).
Auch die ideelle Förderung wird stark in Anspruch genommen
Regelmäßig, sagt Michael Bohnes, kommen Förderanträge im Kulturbetrieb an. Dessen Mitarbeiter prüfen die Projekte und entscheiden, ob sie „förderungswürdig“ sind. Trotz aller Sparzwänge bleibe das weiter Teil des Etats, betont Michael Bohnes – immerhin sei Kulturförderung ureigenste Aufgabe des Kulturbetriebs. Und ohne sie, so Bohnes, wäre „Mülheims Kulturlandschaft um Einiges ärmer“. Jedoch ist ihm wichtig, dass die „ideelle Förderung“ nicht vergessen wird, wenn der Kulturbetrieb Menschen „mit Rat und Tat zur Seite steht“ und seine Kontakte nutzt. „Das“, sagt Bohnes, „wird stark in Anspruch genommen.“