Mülheim. Schwindelattacken oder Drehschwindel plagen viele Patienten, die oft der erste Weg zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt führt. „Schwindel betrifft alle Altersgruppen“, sagt HNO-Arzt Slavomir Biedron, „aber die Beschwerden nehmen im Alter noch zu.“

Schwindelattacken oder Drehschwindel plagen viele Patienten, die oft der erste Weg zum Hals-Nasen-Ohren-Arzt führt. „Schwindel betrifft alle Altersgruppen“, sagt HNO-Arzt Slavomir Biedron, „aber die Beschwerden nehmen im Alter noch zu.“ Dr. Biedron hält am morgigen Mittwoch, 12. Februar, in der Ev. Familienbildungsstätte den Vortrag „Wenn die Welt sich dreht – Schwindelursachen und -therapie aus Sicht des HNO-Arztes“. Beginn ist um 18 Uhr, der Eintritt frei.

Das Problem kann in jedem Alter auftreten, so Dr. Biedron, und es spielen viele Ursachen mit. „Etwa die Hälfte meiner Schwindel-Patienten hat keinen Ohrschwindel“, sagt er. Der häufigste Schwindel, der in sein Fachgebiet fällt, ist der gutartige Lagerungsschwindel. „Die Kristalle, die sich im flüssigkeitsgefüllten Innenohr an der falschen Stelle anlagern, verursachen dort bei Körperbewegungen einen starken, aber nur kurz anhaltenden Drehschwindel.“ Das ließe sich, zum Glück, leicht feststellen und einfach behandeln. „Wir haben in einer Stadt wie Mülheim sicher 1000 Neuerkrankte im Jahr.“

Es gibt Patienten mit verschleppten Schwindel

Es kommen aber nicht nur Patienten mit Ohrschwindel. „Ich denke, es gibt auch viele Patienten, die einen über Jahre verschleppten Schwindel haben, einen Unsicherheitsschwindel, einen Angstschwindel.“ Da die richtige Therapie zu finden, sei sehr schwierig. Angstschwindel habe oft einen organischen Ursprung. Manchmal lasse der Schwindel auch in der Intensität nach, aber es manifestiere sich oft eine Angst vor dem Schwindel.

Als HNO-Arzt müsse man orientierende, neurologische oder auch internistische Untersuchungen kennen, „dann wird der Patient strukturiert weitergeschickt“. Schwindel sollte man ernst nehmen, betont Dr. Biedron, es könne sich eine schwere Erkrankung dahinter verbergen. Als Beispiel nennt er einen Schlaganfall. Wie immer beim Doc-Treff, der Veranstaltung des Fach- und Hausärztenetzes, steht der Referent für individuelle Fragen zur Verfügung.