Mülheim. . Weil sich an der Otto-Pankok-Schule die Betonfaserplatten lösen, muss das komplette Gebäude gesichert werden. Bis auf Weiteres haben die Schüler aus Sicherheitsgründen schulfrei. Der Zeitpunkt, wann das Gymnasium wieder geöffnet werde, könne noch nicht benannt werden, heißt es.

Zum Teil gravierende Mängel an öffentlichen Bauten stellen die Stadt vor immer neue Probleme: Ab Donnerstag muss das Otto-Pankok-Gymnasium in der Innenstadt bis auf Weiteres schließen.

Die Maßnahme erfolgt zum Schutz der Schüler und Lehrer, darauf haben sich Schulleitung und Stadt geeinigt. „Bei Vorbereitungsarbeiten zu Brandschutzmaßnahmen wurde festgestellt, dass Platten an der Außenfassade des Schulgebäudes nicht mehr sturmfest sind“, berichtet Stadtsprecher Volker Wiebels.

Arbeiten zur Einrüstung können mehrere Tage dauern

Sollten Platten mit einem Ausmaß von je ein mal zwei Meter abstürzen, könnte dies fatale Folge haben, heißt es. Am Mittwoch wurde von Seiten des städtischen Immobilienservice umgehend ein Gerüstbauer gesucht und gefunden, der das komplette Schulgebäude zunächst einrüsten und dann mit Fangnetzen versehen wird. Zudem werden Sicherheitszugänge errichtet.

Schulleitung vor Ort. Sekretariat besetzt

Das Sekretariat der Schule ist weiterhin besetzt, auch die Schulleitung ist auf dem üblichen Weg erreichbar.

Die Eltern werden auf der Internetseite der Schule über den weiteren Fortgang informiert.

Das Gymnasium hatte erst vor wenigen Tagen mit der benachbarten Realschule einen Kooperationsvertrag geschlossen. Da dachte noch niemand daran, dass die nachbarschaftliche Hilfe auch in so einem Fall nötig sein könnte.

Die Arbeiten werden am Donnerstag beginnen und sich wegen der großen Flächen mehrere Tage hinziehen. Ein Sachverständiger, so Wiebels, werde dann die Schäden genauer untersuchen. Der Zeitpunkt, wann die Schule wieder geöffnet werde, könne noch nicht benannt werden, heißt es. Von der Schließung ist auch der Schulhof betroffen, der als Spielplatz dient.

Vor rund 40 Jahren wurde zum Schutz der Mauern eine weitere Fassade „vorgehängt“. Die Platten, so der Stadtsprecher, seien auf einer Lattenkonstruktion befestigt worden worden. Inzwischen soll hinter den Platten ein „Verrottungsprozess“ stattfinden, der die Stabilität gefährdet.

Lehrer versorgen Schüler mit Aufgaben

Die Stadt hätte in nächster Zeit ohnehin im Rahmen der Brandschutzsanierung an der Schule tätig werden müssen. Je nach den Ergebnissen der Untersuchungen soll das weitere Vorgehen entschieden werden. Möglich sei, dass die komplette Schutzfassade zunächst nur abgenommen werde, möglich sei auch, dass die Sanierung des Gymnasiums vorgezogen werde. Das muss die Politik entscheiden.

Das Gymnasium wird zurzeit von 730 Schülern besucht. Dank der Unterstützung der benachbarten Realschule Stadtmitte werden die Schüler der Jahrgangsstufen fünf und sechs für die Dauer der Arbeiten dort unterrichtet. Die übrigen Jahrgangsstufen haben Studientage und werden von Lehrern mit Aufgaben versorgt.

Es ist nicht die erste Schule, wo eine Sperrung erfolgen musste. Erst im vergangenen Jahr musste die Turnhalle der Realschule Mellinghofer Straße geschlossen werden, weil sie aufgrund von Baumängeln nicht mehr benutzt werden durfte. Nur mit Hilfe privater Unternehmen konnte die Stadt zuletzt drei große Schulen sanieren.