Mülheim. An der alten Feuerwache hat vor zwei Wochen der Abriss begonnen. Im September 2015 will das DRK einziehen. Schon in diesem Herbst bezieht die S Bargeldlogistik und die Vollmer Security hier weitere Räume, um hier Geld zu zählen und zu rollen. Die Gesamtinvestition beträgt rund 4,4 Millionen Euro.
Die neue Feuerwache an der Duisburger Straße wurde schon vor vier Jahren eröffnet. Eine geeignete Folgenutzung für den ehemaligen Standort an der Aktienstraße zu finden, hat etwas länger gedauert. Im November erhielten dann Rotes Kreuz und die Vollmergruppe für die Fläche von der Größe eines Fußballfeldes den Zuschlag. Die Gesamtinvestition liegt voraussichtlich bei 4,4 Millionen Euro. Zum nächsten Weltspartag am 30. Oktober will die Bargeldlogistik hier bereits eingezogen sein. Das DRK plant einen Einzug im September des nächsten Jahres. Die Gesamtplanung liegt beim Mülheimer Wohnungsbau.
Vor gut zwei Wochen hat nun der Abriss der Feuerwehrgebäude begonnen. Der Schlauchturm ist inzwischen auf die Hälfte seiner Größe geschrumpft und auf der von der Einfahrt aus gesehen linken Seite rollen drei Kettenfahrzeuge über den Bauschutt und arbeiten sich mit den hydraulischen Scheren und Meißeln durch das marode Mauerwerk. Auf dieser Seite will das DRK bauen. „Die vorhandene Bausubstanz war hier ganz schlecht“, sagt Kreisgeschäftsführer Klaus-Jürgen Wolf. Auf 3700 Quadratmetern sind zwei Gebäude geplant: Eine 800 Quadratmeter große Fahrzeughalle für die rund 50 Einsatzfahrzeuge und drei Rettungsboote.
Haus ohne Barrieren
In dem zweiten Gebäude sind die Anlaufstellen für die Bevölkerung wie Seniorenberatung, Kursräume, Haus-Notruf, Kleiderkammer. Hinzu kommen Einsatzräume für die 180 ehrenamtlichen Helfer und Büros für die etwa 60 Voll- und Teilzeitkräfte, die dort abgestellt sind. „Wir haben viele Mini-Jobber“, erklärt Wolf. Aber zentral sind die Ehrenamtler. Ihr Einsatz summiere sich im Jahr auf über 100.000 Stunden. Der neue Standort an der Aktienstraße soll die bestehenden an der Löhstraße und an der Heinrichstraße ersetzen.
Das Schulungs- und Einsatzzentrum an der Hansastraße soll dagegen erhalten bleiben. Einen neuen Standort sucht das DRK schon seit Jahren, wähnte sich immer wieder am Ziel (etwa an der Duisburger Straße), aber dann klappte es doch nicht (die Hochschule beanspruchte das gesamte Areal). Jetzt sind sie am Ziel. Der Standort an der Löhstraße platzte nicht nur aus allen Nähten, die Büros in den oberen Stockwerken waren auch für Behinderte und Senioren nur mühsam zu erreichen. „Wir möchten ein Haus der offenen Tür sein“, betont Wolf. 2,6 Millionen Euro werden allein in diesen Teil investiert. Eine Baugenehmigung liegt noch nicht vor, die Pläne sind aber mit dem Planungsamt eng abgestimmt. Wolf rechnet mit einem Baubeginn Mitte des Jahres.
Fertig zum Weltspartag
Auf dem gegenüber liegenden Teil ziehen die S Bargeldlogistic und die Vollmer Security Gesellschaft ein. Beide Gesellschaften sind im Geld- und Werttransport aktiv und werden von Wolfgang Demand geleitet. Während die erste Kreditinstitute bedient, arbeitet die zweite für den Handel. Da die Bausubstanz in diesem Bereich noch in Ordnung ist, reicht hier eine umfassende Kernsanierung. Der Zeitplan ist ehrgeizig. Schon zum nächsten Weltspartag am 31. Oktober sollen hier die Münzen klingeln, wie Sparkassen-Sprecher Frank Hötzel ankündigt. Das dürfte auch nötig sein, denn von Jahr zu Jahr werden neue Rekorde gemeldet, denen die Zähl- und Sortiermaschinen in der ehemaligen Landeszentralbank kaum noch gewachsen sind. Dieser Standort soll auch beibehalten werden. Der neue ist nur eine Betriebserweiterung.
Weiteres Wachstum erwartet Demand allerdings nicht nur am Weltspartag. Beide Gesellschaften sind auf Wachstum ausgerichtet. Derzeit sind dort zusammen 120 Menschen beschäftigt. „Zwischen 35 und 40 werden noch dazu kommen“, schätzt Demand. Der neue Standort soll Planungssicherheit für die nächsten zehn Jahre geben.