Mülheim. . Im äußersten Nordwesten der Stadt könnten künftig drei Windkraftanlagen und eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Eine Machbarkeitsstudie läuft. Die Ruhraue in Styrum ist zur Windenergie-Nutzung geeignet

Egal wie der Wind zur Energiepolitik aus Berlin derzeit weht, in Mülheim werden die Planungen für den „Energiepark Ruhrbogen“ weitergeführt. Im äußersten Nordwesten der Stadt könnten künftig drei Windkraftanlagen und eine Freiflächen-Photovoltaik-Anlage errichtet werden. Die Stadt hat dazu bereits das Planungsrecht geschaffen.

Rund um den Kolkmannshof wären drei Windräder möglich. Zwei der Flächen sind im Besitz des Ruhrverbandes, eine weitere Fläche gehört der Stadt Mülheim. Der Ruhrverband signalisiert Interesse, es wäre Neuland für ihn. „Noch läuft eine Machbarkeitsstudie und eine Analyse zum Artenschutz in dem Gebiet“, sagt Britta Balt, Sprecherin des Ruhrverbandes. Diese werde man noch abwarten.

Ein ökologischer Auftrag

Nächste Woche will man sich noch einmal mit der Stadt und dem Energiedienstleister Medl zusammensetzen. Medl hat bekanntlich auch einen ökologischen Auftrag und kommt dem an vielen Stellen, so auch hier, nach.

Umfangreiche Berechnungen und Analysen zu dem Gebiet liegen bereits vor, wie Ulrike Marx vom Umweltdezernat berichtet. Bis zum April soll der Abschluss aller Untersuchungen erfolgt sein. Fest steht, dass die Ruhraue in Styrum zur Windenergie-Nutzung gut geeignet ist.

Energie für 1750 Haushalte

Nach den derzeitigen Berechnungen ließen sich mit drei Windanlagen etwa 7000 Megawatt-Stunden im Jahr erzielen, so Ulrike Marx, womit sich etwa 1750 Haushalte versorgen ließen. Vergleichsweise seien das hohe Erträge. In der Höhe dürfen die Windräder nicht 180 Meter überschreiten. Auch die Abstände zueinander sind geregelt, ebenso die räumliche Ausrichtung.

Lärmberechnungen wurden bereits vorgenommen sowie auch mögliche Verschattungen der Umgebung. Die technische Erschließung des Areal gilt als schwierig. Kritisch sei insbesondere die erforderliche Unterquerung der Rundbogenbrücke.

Die Stadt selbst, so Ulrike Marx, habe nicht die Absicht, in ein Windrad zu investieren, auch weil die eigenen Investitionsmittel stark begrenzt sind. Dennoch sei man optimistisch, dass sich Investoren oder Investorengruppen für das Projekt finden, auch Bürgerenergieanlagen seien an dieser Stelle denkbar.

Für die Freiflächen-Photovoltaikanlage stünde im Styrumer Ruhrbogen eine Fläche von rund zehn Hektar zur Verfügung. Dazu könnte dann die vorhandene Deponiefläche genutzt werden, die im Besitz der Stadt ist.

Noch wird die Deponie, eine reine Bodendeponie, genutzt, doch die Nutzungsdauer neigt sich dem Ende entgegen. „Für Photovoltaik eine klassische Fläche.“