Mülheim-Dümpten. An der HRW läuft die „Woche der Orientierung“. Schüler lernen dabei die Fachhochschule kennen und bekommen das Rüstzeug, ein Studium auszuwählen. Gar nicht so einfach, bei bundesweit 15.000 Angeobten. Allein in Mülheim und Bottrop gibt es ab dem nächsten Wintersemester 22 Studiengänge.
900 bis 1000 neue Studenten erwartet die Hochschule Ruhr West (HRW) in diesem Jahr, die meisten davon zum Start des Wintersemesters im Oktober. Für mögliche Neulinge hat am Montag die „Woche der Studienorientierung“ begonnen, die jungen Leuten helfen will, das richtige Fach zu finden. Ein Suchspiel bei 15.000 Studiengängen in Deutschland und 22 (drei davon neu zum Wintersemester) allein an der HRW.
Anders als der kompakte Infotag im Juni öffnet sich die HRW in diesen Tagen an vielen Stellen, lädt Schüler in Mülheim und Bottrop zu offenen Vorlesungen ein und zu Workshops („Der Druckluft auf der Spur“ oder „Thermische Ausdehnung von Festkörpern“), stellt Bibliothek, Hörsäle, Arbeitsräume vor.
Ansprechbar dabei auch: Die Studienberatung, die selbst zu Seminaren einlädt. Vier Mitarbeiterinnen kümmern sich hier nicht nur um die Studierenden und die vielen Fragen auf dem Weg zum Abschluss, sondern im Moment vor allem um Neugierige und Interessierte, berichtet Leiterin Miriam Schindler. Geschätzt 500 Schüler, die Hälfte der späteren Studenten, nutzen jedes Jahr die vielen Info-Möglichkeiten. Aus gutem Grund: Das Fächerangebot wird immer komplexer, entsprechend wächst die Notwendigkeit, sich vor der Einschreibung schlau zu machen.
„Früher gab’s nur Informatik. Heute gibt’s allein an der HRW vier Studiengänge“
„Früher gab’s Informatik. Heute gibt’s allein an der HRW vier Informatik-Studiengänge“, sagt Beraterin Esther Kleine. Sie leitet den Workshop „Studieren — aber was?“. Sechs Schüler haben sich zu dem Grundlagenseminar angemeldet, arbeiten am Ende mit Kleine einen Fragebogen durch. Es geht nicht darum, sofort das richtige Fach zu finden, sondern Alternativen nach einem Schema zu bewerten, dabei möglichst viele Kriterien zu berücksichtigen und zu beurteilen. „Wir wollen den Schülern Methoden für die Wahl an die Hand geben“, erläutert Kleine.
Jan Goldbach (18) hat der Workshop geholfen. Architektur will er studieren, der Gladbecker interessiert sich aber auch für Bauingenieur- oder Maschinenbauwesen. Nils Hünemeier (18) hat im Seminar seinen Entschluss gefestigt, Wirtschaftspsychologie zu studieren. Das heißt für den Mülheimer: „Es geht nach Berlin oder Lüneburg.“ Pascal Buryszek (17) hat sich noch nicht festgelegt. Architekt, Bauingenieur oder Informatik sind seine Favoriten. Das HRW-Seminar habe ihm geholfen, sagt der Mülheim. Er will sich mit dem frisch erworbenen Rüstzeug in der Region umsehen: „Es gibt hier in der Nähe so viele Möglichkeiten.“