Mülheim.
Die Stadt trifft am Dienstag am Landgericht Duisburg auf Heinz Rinas, den ehemaligen Geschäftsführer ihrer Seniorendienste, den sie Ende August 2013 mit dem Vorwurf der Untreue kurzerhand vor die Tür setzte.
Die Stadt hatte Rinas seinerzeit vorgeworfen, sich auf Kosten der Mülheimer Seniorendienste privat mit Lebensmitteln eingedeckt, Gelder für ein privat verfolgtes Sozialprojekt abgezweigt und sich über das Maß hinaus technisches Gerät bestellt zu haben. Auf diese Weise soll Rinas, der bislang nicht öffentlich Stellung genommen hat zu den Vorwürfen, einen Schaden in fünfstelliger Euro-Höhe angerichtet haben.
Geschäftsführer-Gehalt weiterzahlen
Am morgigen Dienstag nun ist beim Landgericht ein Urkundenprozess in der Sache angesetzt. Zunächst einmal geht es um die Forderung von Rinas, die Stadt möge ihm sein Geschäftsführer-Gehalt weiterzahlen. Der Streitwert liegt bei rund 10.300 Euro. Rinas dürfte in diesem ersten Verfahrensschritt wohl Recht bekommen, weil sein Arbeitsvertrag als entsprechende Urkunde so lange Geltung hat, bis das Gericht im Nachverfahren über die Zulässigkeit der fristlosen Kündigung entschieden hat. Das Landgericht hat für das Urkundenverfahren lediglich 15 Minuten angesetzt, die große Auseinandersetzung um die Kündigung wird dann später in mündlicher Verhandlung folgen.
Gleichzeitig laufen bei der Duisburger Staatsanwaltschaft noch Ermittlungen gegen Rinas. „Es besteht der Verdacht, dass der Beschuldigte durch Barentnahmen und den Verbrauch von Lebensmitteln der Seniorendienste Untreue begangen hat“, so die Behörde auf Anfrage dieser Zeitung. Laut Staatsanwaltschaft hat die Stadt, anders als sie es Ende August 2013 vor Medienvertretern dargestellt hatte, bereits am 13. August 2013 Strafanzeige gegen Rinas gestellt. Damals hatte sie gesagt, man müsse vor einer Anzeige den Sachverhalt erst noch genau prüfen.