Mülheim. . Viele Mülheimer Eltern bringen ihre Kinder mit dem Auto zur Schule. Die Erich-Kästner-Schule in Dümpten kämpft zusammen mit Ordnungsamt und Polizei gegen das Problem. Doch viele Eltern sind uneinsichtig und erkennen nicht, dass sie mit ihrem Verhalten die Kinder in Gefahr bringen.
Verkehrsdramen vor Schultoren, wenn Eltern ihre Kinder morgens bringen und mittags abholen, lassen sich an vielen Stellen im Stadtgebiet beobachten. Doch an der Nordstraße in Dümpten ist es besonders schlimm.
Die Behörden sprechen vom „krassesten Fall“ in der Stadt.
Die Schulleitung der dortigen Erich-Kästner-Schule kämpft schon lange gegen das Problem. Lehrer wie Hausmeister haben sich längt eingeschaltet. Ordnungsamt und Polizei waren an manchen Tagen mit zum Teil vier Mitarbeitern vor Ort, sprachen Ermahnungen aus, verteilten Strafzettel, richteten Appelle an die Eltern. „Es hat immer nur kurzfristig gewirkt“, bedauert Schulleiter Manfred Bahr. Nicht nur er sieht die Kinder seiner Schule und auch die der benachbarten Kita in Gefahr.
Manche Eltern fahren bis auf den hinteren Schulhof
„Eltern, die ihre Kinder mit dem Pkw zur Schule bringen oder abholen, verhalten sich im äußersten Maße verkehrswidrig“, erklären Bahr und der Leiter des Jugendzentrums Nordstraße, André Paßmann, in einer Art Hilferuf an die Politik. Eltern würden die Bushaltestelle, die Gehwege und Zufahrten zuparken und gefährdeten beim Rangieren vor der Schule „in hohem Maße Schulkinder, Jugendliche und Passanten“. Bis auf den hinteren Schulhof würden manche Eltern inzwischen fahren, wo sich regelmäßig Kinder aufhielten. Andere parkten auf der Straße in zweiter Reihe. Marco Ueberbach, Sprecher der Polizei, beklagt zudem, dass Eltern ihre Kinder zur Fahrbahnseite hin aussteigen ließen, was höchste Gefahr bedeute.
Die Stadt kündigt nun tägliche Kontrollen an
Anwohner, so die Stadt, beschwerten sich massiv über zugeparkte Flächen und unzumutbare Verkehrsverhältnisse. Die Schulleitung hat Briefe geschrieben, Bitten ausgesprochen, Eltern in der Schulpflegschaft um Unterstützung gebeten. Die Reaktionen waren teils verheerend. Bahr und Paßmann berichten, dass einige Eltern auf die persönliche Ansprache aggressiv bis beleidigend reagiert hätten. Inzwischen nehmen Schulleitung und Hausmeister Abstand von derartigen Appellen.
„Wir geben nicht auf“, sagt Ueberbach und kündigt an, dass die Bezirksbeamten der Polizei weiter vor Ort sein werden im Zuge der Schulwegsicherung. Auch zu Elternsprechtagen erscheinen die Beamten, um aufzuklären. „Regeln einhalten“, bittet die Polizei, sieht aber auch ein Problem darin, dass Eltern sich morgens oft unter Zeitdruck mit den Kindern auf den Schulweg machen, so Ueberbach. Tägliche Kontrollen kündigt nun die Stadt an. Aus Sicht der Schulleitung helfen jedoch nur noch bauliche Maßnahmen, um die Situation zu entschärfen.