Huckingen. . Vor der Grundschule an der Albert-Schweitzer-Straße in Duisburg-Huckingen sorgten Eltern für Ärger. Sie sammelten ihre Kinder auf, hielten aber mit dem Auto im Halteverbot und provozierten so gefährliche Situationen. Bei der zweiten Verkehrsüberwachung von Polizei und Ordnungsamt sorgten kaum noch „Elterntaxis“ für Chaos – ein Erfolg.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Das heißt aber wohl nicht, dass man sich gewisse Eigenarten nicht abgewöhnen kann. Noch vor einigen Wochen herrschte vor dem Tor der Albert-Schweitzer-Grundschule bei Schulbeginn und -schluss bedrohlicher Hochbetrieb: Für die Eltern war es zum Usus geworden, auf der Straße zu halten und ihre Kinder morgens abzusetzen, beziehungsweise mittags wieder einzufangen (wir berichteten). Bei der zweiten Verkehrsüberwachung von Polizei und Ordnungsamt sorgten gestern kaum noch „Elterntaxis“ für Chaos – ein Erfolg.

Keine Falschparker vor dem Tor

Als um zwanzig Minuten nach eins der Schulgong ertönt und die Kinder die Grundschule verlassen, ist es auf der Albert-Schweitzer-Straße ruhig: Vor dem Tor parken keine Autos unerlaubt. „Das ist eine ganz enorme Verbesserung“, sagt Inka Schwarzer, eine der Initiatoren der Aktion, zufrieden. Die Bürgerstiftung hatte die Aktion „Duisburg. Aber sicher!“ ins Leben gerufen.

So ganz ist sich Schwarzer allerdings nicht sicher, ob die Eltern tatsächlich gelernt und die gefährliche Gewohnheit aufgegeben haben. Die Präsenz der Polizei und des Ordnungsamts könnte sie gewarnt haben, denkt Schwarzer. Außerdem: „Das Wetter ist besser als bei der vergangenen Aktion. Vielleicht holen die Eltern ihre Kinder bei gutem Wetter nicht ab und das Chaos bleibt deshalb aus.“

Tatsächlich verlassen sehr viele Kinder die Schule zu Fuß, auf dem Rad, oder einem Tretroller. Einige Eltern holen ihre Kinder jedoch ab – und beachten dabei die Verkehrsregeln: Sie halten nicht auf der Straße, sondern suchen einen Parkplatz, oder stoppen kurz an der Bushaltestelle. „Es gibt genügend Alternativen. So, wie die Eltern es heute machen, geht es doch auch“, sagt Polizist Rolf Holz. „Man muss nicht auf der Straße stehen.“ Zur Not könne man außerdem in einer Nebenstraße halten. „Die paar Meter zu Fuß schaden den Kleinen nicht.“

Einzelne Uneinsichtige

Es gibt jedoch auch an diesem Tag einige, die sich direkt vor die Schule ins Haltverbot stellen. Eine Mutter parkt etwas abseits des Schultors und wartet ab, bis ihr Sohn einsteigt. Ursula Woith vom Ordnungsamt klärt sie auf. Die Frau schmeißt schnell wieder den Motor an und fährt den Wagen weg.

Richtig einsichtig habe sie sich allerdings nicht gezeigt, erklärt Woith, die der Mutter auch eine Broschüre zum Thema mitgab. „Ob sie beim nächsten Mal wieder im Haltverbot parkt, weiß ich nicht“, sagt Woith und fügt hinzu: „Sie sagte nach meiner Belehrung nur ,ja, ja’ – und wir wissen ja, was das heißt.“