Mülheim.

Einer Lesung der besonderen Art lauschten etwa 20 Besucher am Wochenende im Schloss Styrum. Schriftsteller Wolfgang Brunner hatte zu einer Lesung einiger seiner Kurzgeschichten in das Wohnatelier von Friedhelm Brandt eingeladen. In uriger Wohnzimmer-Atmosphäre saßen die Zuhörer inmitten der Kunst des Gastgebers und hörten den doch eher düsteren Geschichten, die so gar nicht wirklich zum Ambiente passen wollten, zu.

Friedhelm Brandt, selbst bekennender Bücherwurm, hat sein Heim schon öfter als Plattform der schreibenden Kunst angeboten. Wolfgang Brunner wie die Gäste sind überwältigt. „Die Location macht mich sprachlos“, so Brunner. „Ich habe schon oft bei der Mülheimer Lesebühne gelesen, aber hier ist schon eine ganz andere, ausgefallene Atmosphäre. Kaum ein freies Plätzchen gibt es, an dem kein Kunstwerk steht oder hängt.“

Viele seiner Geschichten handeln vom Tod

Dass viele seiner Kurzgeschichten oder Romane vom Tod handeln, ist kein Zufall. Sogar seine Kinderbuchreihe beschäftigt sich mit dem Thema. „Seit ich zwölf Jahre alt war, beschäftigt mich diese Thematik“, erklärt der 49-jährige Autor. „Einfach so aus Neugier.“ In eine Schublade möchte er nicht gesteckt werden. Denn auch über die Liebe schreibt er viel, ebenso gehören Horrorgeschichten und Science-Fiction zu seinem Repertoire. „Beim Lesen und beim Schreiben“, betont der Autor, „brauche ich Abwechslung – bloß keine Schublade!“