Mit vierwöchiger Verspätung sorgte gestern eine in nichtöffentlicher Sitzung getroffene Ratsentscheidung bei den Künstlern für Aufregung. So schrieb Ralf Raßloff, dass die Stadt vor dem Hintergrund der angespannten Haushaltslage die Künstlerateliers in Schloss Styrum schließen möchte. Von Kulturpolitikern und Verwaltungsmitarbeitern wurde das gestern als Missverständnis bezeichnet. „Genau das Gegenteil ist der Fall“, hieß es.
Der Rat habe am 16. Mai eine Rolle rückwärts gemacht und damit einen Beschluss vom 18. Dezember 2012 aufgehoben. Der hatte auf Initiative der CDU, die Subventionen zu kürzen, tatsächlich die Schließung der Ateliers vorgesehen. Dann wäre der zum Ende des Jahres 2013 auslaufende Mietvertrag nicht verlängert worden. Das hätte aber einen unsinnigen Leerstand zur Folge, da es von der MST für eine Folgenutzung noch kein Konzept gibt und „eine Neuausrichtung einen noch nicht absehbaren Zeitraum in Anspruch nehmen“ würde, wie es in der Verwaltungsvorlage heißt. Die Ateliers sollten demnach erst dann aufgegeben werden, wenn eine Nachnutzung gefunden worden ist. Der Mietvertrag wurde von der Politik zunächst um ein weiteres Jahr verlängert. Ganz gebannt ist die Gefahr für die Künstler damit noch nicht. So werden auch im letzten Satz die Künstlerateliers im Schloss mit denen im künftigen Kunsthaus an der Meißelstraße in Zusammenhang gebracht. Da diese nicht als Ersatz gedacht sind, werden die Künstler wachsam bleiben müssen.