Mülheim.

Das Atelier des Mülheimer Künstlers Ralf Raßloff ist etwas Besonderes. Im historischen Schloß Styrum nutzt er mit fünf Künstlerkollegen gemeinsam die erste Etage, arbeitet und präsentiert dort vor allem seine Werke in seinem hellen, großen Studio.

„Wir haben eine wirklich nette Ateliergemeinschaft, verstehen uns gut, sehen uns aber nur unregelmäßig, denn alle haben einen anderen Arbeitsrhythmus. Ich bin eine unruhige Seele und arbeite auch ganz gerne nachts“, lacht der 48-jährige Mülheimer.

Vorwiegend digitale Arbeiten

Sein Studium an der Folkwang Universität Essen, ehemals Folkwangschule, hat Ralf Raßloff mit dem Schwerpunkt Grafik begonnen. Dann sei er während des Studiums zur künstlerischen und inszenierten Fotografie gekommen. „Ich will mit meinen Bildern etwas Besonderes ausdrücken, möchte Zweifel wecken beim Betrachter, ein Bild hinter dem Bild erzählen“, erklärt er seine künstlerische Arbeit als Lichtbildner, die er von seiner Arbeit als Auftrags-Fotograf trennt. „Lichtbildner nenne ich mich, wenn ich Sachen für mich selber mache; Fotograf, wenn ich einen Kundenwunsch erfülle“, erklärt Raßloff, der nach konzeptionellen Vorarbeiten vorwiegend digital arbeitet.

„Meine Kunst ist eine Kopfleistung. Ich entwickle vorher eine Idee und versuche das mit meiner Inszenierung umzusetzen.“ Eigentlich arbeite er auch gerne analog, aber da es kaum mehr Fachlabore gebe, überwiege die digitale Fotografie.

"Kunst ist etwas, was ich nicht lassen kann"

In seiner Wald-Serie „Über alle Wipfeln ist Ruh’“ hat er mit künstlicher Beleuchtung gearbeitet. Die Waldszenen hat der Künstler nachts mit einer Langzeitbelichtung aufgenommen. Mit Hilfe von Strahlern, die er auf dem Boden aufgestellt hat, schaffte er eine falschfarbige Lichtquelle, die den Betrachter irritiert und eine ganz besondere Atmosphäre schafft. Ralf Raßloff ist Mitglied in Mülheimer, Duisburger und Essener Künstlervereinigungen, an deren Gemeinschaftsausstellungen er regelmäßig, wie jetzt wieder im Herbst, mit seinen Arbeiten teilnimmt.

In der Galerie Frank Schlag in Essen folgt im Januar eine eigene Ausstellung. So wird es eine arbeitsreiche Zeit für den preisgekrönten Künstler, in der er auch plant, die Porträtarbeiten weiter zu führen, seine Saarner-Feld-Serie zu verdichten und etwas ganz Neues zu schaffen – mehr will er noch nicht verraten. „Kunst ist etwas, was ich nicht lassen kann“, sagt Raßloff.

Jetzt gerade freue er sich sehr auf die Eröffnung der nächsten Ausstellung in der Oberhausener Ludwig-Galerie „Hair! Das Haar in der Kunst“ vom 22. September bis 12. Januar, in der zwei seiner Porträts neben vielen international prominenten Künstlern hängen werden.

Kurs in der VHS

In diesem Jahr bietet Ralf Raßloff in der Heinrich-Thöne-Volkshochschule erstmalig einen Fotografiekurs der besonderen Art an. Mit den Teilnehmern, die keine perfekten Fotografen sein müssen, aber schon eine Kamera mitbringen sollten, möchte er von Mittwoch, 18. September, bis zum Frühjahr 2014 in der Mülheimer VHS an einem Foto-Thema arbeiten.

Ziel dieses Kurses ist die Organisation einer gemeinsamen, professionell vorbereiteten Fotoausstellung: von der Themenfindung/Konzeption, über den Aufbau bis hin zum Pressetermin.

Im April 2014 soll dann die Gemeinschaftsausstellung im Bismarckturm eröffnet werden.

Weitere Informationen zum Kurs (Q 2364) „Ausstellungsprojekt: Zeitgenössische Fotografie“ gibt es bei Nicole Linau unter 0208/ 455-4317. oder nicole.linau@muelheim-ruhr.de