Die Verkehrsplaner der Stadt hatten es gut gemeint und ein Konzept für ein neues Verkehrs- und Stadtinformationssystem vorgelegt, wie es mal vor Jahren von der Politik angeregt worden war. Angesichts der desolaten Haushaltslage und vier Wochen vor Einbringung des neuen Haushaltes wischte die Politik das Papier vom Tisch und zeigte sich mal geschlossen als sparwillig.

Rund 240 000 Euro sollten die drei LCD-Anzeigetafeln mit einer Größe von 2,70 mal 1,70 Meter kosten und an drei Verkehrsknoten aufgestellt werden. Angeschlossen an den zentralen Verkehrsrechner sollten die Autofahrer über die aktuelle Verkehrslage, vor allem über Verkehrsstörungen informiert werden, aber auch Informationen über Veranstaltungen in der Stadt erhalten. Zwischendurch war Werbung vorgesehen, mit der die jährliche Unterhaltung finanziert werden sollte – soweit die Vorstellungen der Stadt.

Kein einziger Politiker im Ausschuss für Wirtschaft, Stadtentwicklung und Mobilität konnte sich für diese Art Informationssystem begeistern. Im Gegenteil: „Wir haben gerade Schilder in der Stadt abgebaut, um Autofahrer nicht zu verwirren, da können wir nicht für 240 000 Euro wieder Schilder aufbauen“, kritisierte Werner Oesterwind (CDU). Peter Beitz (FDP) hielt das Vorhaben angesichts der städtischen Finanzen in der Bevölkerung nicht für vermittelbar. „Intelligente Verkehrsführung erfolgt heutzutage zudem im Auto und nicht außerhalb des Autos“. Dieter Wiechering (SPD) fand das Ganze auch viel zu teuer und nicht für nötig: „Wir sollten das Geld besser in den Straßenbau investieren.“ Wiechering erinnerte an nötige Straßenreparaturen und die Klagen mancher Bürger. An vielen Stellen muss die Stadt, weil die Mittel fehlen, nötige Ausbesserungen verschieben.