Düsseldorf. . Die Opposition im Landtag hält der rot-grünen Landesregierung vor, dass ihr Verkehrskonzept bei der Sanierung der Mintarder Brücke “vorne und hinten“ nicht aufgegangen sei. In der Tat gab es vor allem auf der Umleitung über die A40 beinahe täglich kilometerlange Staus.

Kurz vor Ende der A52-Sperrung zwischen Düsseldorf und Essen am kommenden Sonntag hat die CDU-Opposition im Landtag eine kritische Bilanz gezogen. „Das Konzept der rot-grünen Landesregierung zur Sanierung der Ruhrtalbrücke ist vorne und hinten nicht aufgegangen“, sagte Unions-Verkehrsexperte Bernhard Schemmer. Hunderttausende Verkehrsteilnehmer hätten während der Bauarbeiten in den vergangenen drei Monaten „die Pannenplanung jeden Tag in kilometerlangen Staus ausbaden müssen“, so Schemmer.

Die Union will im Verkehrsausschuss des Landtags am 10. Oktober den zuständigen Minister Michael Groschek (SPD) zur Rede stellen. Groschek müsse darlegen, wie sich während der A52-Sperrung das Stau- und Unfallgeschehen auf den umliegenden Autobahnen A3, A40, A44, A52 und A59 im Vorjahresvergleich verändert habe. Zudem müsse die Terminkollision mit der parallelen Sanierung der S-Bahn-Linie 6 zwischen Essen und Düsseldorf zur Sprache kommen.

Fragen nach der Kostenentwicklung

Fragen wirft nach Ansicht der CDU zudem die Kostenentwicklung auf: Die Sanierung soll 12,5 Millionen Euro verschlungen haben. Das wäre eine Million mehr als zunächst veranschlagt. Nach Einschätzung des Projektplaners im Ministerium bewege sich dies jedoch „im üblichen Rahmen“.

Umleitung A52 Sperrung Ruhrtalbrücke.JPG

CDU-Mann Schemmer hat errechnet, dass die A52-Sperrung schon bei einem durchschnittlichen Zeitverlust von 20 Minuten pro Tag und Verkehrsteilnehmer einen volkswirtschaftlichen Schaden von 19 Millionen Euro angerichtet habe. Minister Groschek räumte in einem Schreiben an Schemmer lediglich ein, dass jeder Eingriff in den Verkehrsraum „einen volkswirtschaftlichen Verlust“ bedeute.

Dauerstaus auf der A40

Seit drei Monaten ist die wichtige Pendlerstrecke zwischen dem Rheinland und dem Ruhrgebiet nur in Richtung Düsseldorf befahrbar. Die Autobahn war zur Einbahnstraße gemacht worden, um die Fahrbahnübergänge an der Ruhrtal-Brücke bei Mintard auszutauschen. Der Einbau der 25 Tonnen schweren Stahlelemente ist inzwischen abgeschlossen.

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Außerdem nutzten die Straßenbauer die Sperrung dazu, um auf zehn Kilometern angrenzender Strecke die Fahrbahn zu sanieren und einige Anschlussstellen umzubauen. Der Verkehr in Richtung Essen wurde über die A3 zur A40 geleitet - vor allem dort gab es beinahe täglich kilometerlange Staus. Während der Ferienzeit war zudem die S6 zwischen Kettwig und Essen gesperrt - weshalb Pendler, die auf den öffentlichen Nahverkehr ausweichen wollten, auch auf diesem Wege deutlich längere Anfahrszeiten in Kauf nehmen mussten.