Mülheim. . Mit der „Weihnachtspost“ erreichten die Mülheimer Stadtmarketing und Tourismus GmbH jetzt weitere Geldzusagen für die Sanierung von Schloß Broich. Ohne fremde Mittel kann dieses Denkmalprojekt nicht gestemmt werden. Zu viele Schäden tun sich auf.

Millionen muss die Stadt für die Sanierung von Schulen, Straßen, Brücken und Sporteinrichtungen aufwenden, und ausgerechnet in dieser Zeit zerfällt das jahrhundertealte Schloss. Massiv sind die Schäden. Umfangreiche Verankerungen zur Sicherung der Substanz sind erforderlich. Hohlräume oder zugemauerte Fenster mussten stabilisiert werden. Ohne Hilfe geht es nicht.

Welch ein Glück! Denn die Botschaft aus dem Land hieß zuletzt: Ab 2014 müssen Zuschüsse des Landes für Denkmalpflege-Projekte gestrichen werden, auch dort fehlen Mittel. Dennoch werden nun noch einmal aus Rückflüssen von Landesmitteln und Denkmalschutz-Sonderprogrammen des Bundes die Notsicherung der Turmfragmente und die vorgezogene Sanierung des Ringmauer-Abschnittes zwischen Torbogen und Hochschloss bezuschusst: Mit 116.500 Euro wird die Sanierung des Ringmauer-Segments gefördert. Für die Notsicherung der akut einsturzgefährdeten Turmfragmente aus dem 9. Jahrhundert fließen Landesmittel in Höhe von 63.000 Euro. Den jeweiligen Eigenanteil trägt die MST, quasi als Hausherrin des Schlosses. „Dass eine Bezuschussung jetzt noch möglich war, ist keineswegs eine Selbstverständlichkeit“, betont MST-Geschäftsführerin Inge Kammerichs. Das Engagement des Städtebauministeriums und der Bezirksregierung unterstreicht aus ihrer Sicht, welcher Stellenwert der Maßnahme auch auf Landesebene beigemessen wird.

Sanierung ist aufwendig und teuer

Die Sanierung ist aufwendig und wird sich über weitere zwei, drei Jahre hinziehen. Seit dem Frühjahr wurden Fugen an der Schlossfassade und am Giebel entfernt und Steine gereinigt. Nach der Mörtelproben-Analyse, die an der Universität Kassel erfolgte, wurden Rezepturen abgeleitet, so dass bis zum Sommer die neue Verfugung aufgetragen werden konnte. Die bald weitgehend abgeschlossene, rund 444.000 Euro teure Sanierung der Fassade an der Straßenfront wird aus dem Denkmalschutz-Sonderprogramm des Bundes mit 178.000 Euro gefördert.

„Für den Winter sind wir nun gerüstet“, gibt sich MST-Prokuristin Heike Blaeser-Metzger zuversichtlich: „Die Notsicherung der Turmfragmente wird in dieser Woche fertiggestellt, so dass die ältesten Mauern der einstigen Burganlage bis zur endgültigen Sanierung vor Feuchtigkeit und Frost geschützt sind.“