Mülheim. Zwei anderslautende Mitteilungen zur Mitgliederversammlung jüngst, beide mit dem Bündnis-Schriftzug als Briefkopf versehen, belegen eindrucksvoll: Die Spaltung des im Rat vertretenen Personalwahlbündnisses „Wir aus Mülheim“ ist nicht mehr abzuwenden.
Zwei anderslautende Mitteilungen zur Mitgliederversammlung jüngst, beide mit dem Bündnis-Schriftzug als Briefkopf versehen, belegen eindrucksvoll, dass die Spaltung des im Rat vertretenen Personalwahlbündnisses „Wir aus Mülheim“ nicht mehr abzuwenden ist. Der Riss aufgrund der bündnisinternen Auseinandersetzungen ist nicht mehr zu kitten. Es droht ein bitterlicher Kleinkrieg um das Erbe des Bündnis-Gedankens.
Wie berichtet, war der Streit zwischen den MLPD-Anhängern im Bündnis und dem zwar entschieden linken, aber nicht kommunistischen Block an der Frage entbrannt, ob Mandatsträger des Bündnisses künftig einen Teil der Aufwandsentschädigungen für ihre Arbeit in politischen Gremien selbst behalten dürfen. Bündnis-Mitglieder um Sabine Schweizerhof (MLPD) sehen darin einen Verrat an den Gründungsgedanken des Bündnisses, das rein ehrenamtlich wirken wollte.
Eklat bei der Versammlung
Schweizerhof ist als Vorstandssprecherin abgewählt, bei der Mitgliederversammlung jetzt zur Wahl der Kommunalwahlkandidaten versuchte sie mit Mitstreitern nochmals vergeblich, die Streitfragen zu ihren Gunsten zu entscheiden. Sie war angetreten, um das Bündnis, einst von ihrem verstorbenen Mann Gerhard initiiert, nach eigener Darstellung davor zu bewahren, ein „bürgerlicher Wahlverein für die Beschaffung von Stadtratspöstchen“ zu werden. Mandatsträgern der Gegenposition werfen sie und Mitstreiter Wählerbetrug und Selbstbereicherung, auch Verleumdung und Mobbing gegenüber Schweizerhof vor.
Bei der Versammlung kam es zum Eklat. Vorstandsmitglied Hartmut Sternbeck spricht von einem Versuch der „feindlichen Übernahme“ durch Schweizerhof, die kurzerhand zehn neue Mitglieder zu den Wahlen mitgebracht habe. Nach einer Stunde haben Schweizerhof und Co. die Versammlung „unter Protest“ verlassen. Sie sehen sich als einzig legitime Vertretung des Bündnisses, wollen die Abstimmungsniederlagen nicht akzeptieren und am 17. Januar weitere Schritte für ihre Splittergruppe beraten.