Mülheim an der Ruhr. . Die gebürtige Mülheimerin Monica Siepmann wurde für ihre Forschungen im Bereich der Medizintechnik mit dem VDE-Promotionspreis ausgezeichnet. Dass sie ihre naturwissenschaftliche Neigung – und sicherlich auch eine gehörige Portion Talent – zum Beruf gemacht hat, hat sich kürzlich für die junge Frau ausgezahlt.

Mathe findet sie toll, auch Physik lässt ihr Herz höher schlagen und für Informatik kann sie sich so richtig begeistern. Das zeigte sich schon, als Monica Siepmann noch aufs Gymnasium Broich ging und an der Luisenschule den Physik-Leistungskurs besuchte. Dass sie ihre naturwissenschaftliche Neigung – und sicherlich auch eine gehörige Portion Talent – zum Beruf gemacht hat, hat sich kürzlich für die junge Frau ausgezahlt. Die gebürtige Mülheimerin erhielt den mit 3000 Euro dotierten Promotionspreis des Verbandes der Elektrotechnik und Elektronik (VDE).

Damit wurde die Dissertation der 30-Jährigen ausgezeichnet, in der sie molekulare Ultraschall-Bildgebung im Zusammenspiel mit neuartigen Kontrastmitteln weiterentwickelt hat. Dabei geht es darum, mit Hilfe von kleinsten Gasbläschen im Körper Aufschluss über Krankheiten zu gewinnen.

Schlüsse über Krankheitsverläufe

„Die Mikrobläschen docken sich an krankheitsspezifische Rezeptoren der Blutgefäßwände an“, erklärt Monica Siepmann den Ansatz und führt aus: „Wer weiß, wie viele Bläschen sich wo anlagern, weiß auch, wie viele Rezeptoren es dort gibt.“ Daraus lassen sich Schlüsse ziehen über Krankheitsverläufe und Therapieerfolge.

Mit dem Verfahren, das die Mülheimerin in ihrer Doktorarbeit, die sie am Lehrstuhl für Medizintechnik der Ruhr-Universität abgelegt hat, beschreibt, können etwa bösartige Tumore durch angelagerte Kontrastmittel besser sichtbar gemacht werden. In ihrer Dissertation beschreibt die 30-Jährige einen Weg, um die Gasbläschen mit einem Durchmesser von nur wenigen Mikrometern exakt zu zählen.

"Toll, wenn man etwas Sinnvolles entwickeln kann"

Für viele sicher eine Wissenschaft mit sieben Siegeln, für die Ingenieurin genau das richtige Metier. Nach dem Abitur am Broicher Gymnasium schrieb sie sich an der Ruhr-Uni Bochum für Elektrotechnik und Informationstechnik ein – studierte dort immerhin im Kreise von zehn Prozent weiblicher Kommilitonen. Als Frau in einer Männerdomäne? Für Monica Siepmann offensichtlich kein Problem. Mittlerweile arbeitet sie gar in der Automobilindustrie, ist Funktionsentwicklerin für Motorsteuerungen bei einer Firma in Niedersachsen, die Entwicklungsdienstleistungen vor allem für VW erbringt.

Dass sie ihre Doktorarbeit im Bereich der Medizintechnik abgelegt hat, erklärt Monica Siepmann so: „Da steckt auch viel persönliches Interesse dahinter. Es ist toll, wenn man etwas Sinnvolles entwickeln kann, das schwer kranken Menschen, die eine Krebsdiagnose erhalten haben, weiterhelfen kann.“