Brüssel. Mit 9,5 Milliarden Euro ist der Volkswagen-Konzern der weltweite Spitzenreiter bei Investitionen von Privatunternehmen in Forschung und Entwicklung. Das ergab eine Studie der EU-Kommission, die Ausgaben von 2000 internationalen Unternehmen unterschiedlicher Branchen aus 2012 verglich. VW ist das einzige deutsche Unternehmen unter den Top-Ten.
Zum erstenmal seit 2004 steht mit dem VW-Konzern ein europäisches Unternehmen bei den Ausgaben für Forschung und Entwicklung an der Weltspitze. Nach einer Rangliste, die am Montag von der EU-Kommission in Brüssel veröffentlicht wurde, lagen die Wolfsburger im vergangenen Jahr mit 9,5 Milliarden Euro Innovationsaufwendungen vor dem südkoreanischen Elektronik-Riesen Samsung. Es folgten die US-Firmen Microsoft und Intel, vor dem japanischen Autobauer Toyota.
Das Feld der zehn Besten vervollständigen fünf Pharma-Konzerne: Roche und Novartis aus der Schweiz und deren US-Mitbewerber Merck, Johnson and Johnson und Pfizer. Erst auf Platz elf figuriert ein weiteres Unternehmen aus der EU – VW-Konkurrent Daimler.
Unter den Top 50 sieben Konzerne aus Deutschland
Volkswagen führt eine vergleichsweise starke Gruppe von forschungsfreudiger Firmen aus Deutschland an. Unter den Top 50 international finden sich nach der Brüsseler „Innovationstabelle“ immerhin sieben aus der Bundesrepublik, von insgesamt 16 aus der EU.
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Insgesamt bietet die EU-Wirtschaft in Sachen Forschung und Entwicklung hingegen ein eher schwaches Bild. Das gilt besonders für die beiden nach Deutschland größten Volkswirtschaften, die EU-Schwergewichte Großbritannien und Frankreich. Britische Firmen steigerten 2012 ihre Ausgaben für Forschung und Entwicklung um magere 0,5 Prozent, die Franzosen erzielten 2,3 Prozent plus, beides weit unter EU-Schnitt (6,2 Prozent). Die 234 von der Untersuchung erfassten deutschen Firmen brachten es auf 11,6 Prozent Zuwachs.
Der Trend sei „beunruhigend“, findet denn auch die zuständige EU-Kommissarin Maire Geoghegan-Quinn. Die Amerikaner seien dabei, ihre Vormachtstellung weiter auszubauen.