Mülheim. Die „gemeinsame Verantwortung von Land, Kommunen und Zivilgesellschaft“ war zentrales Thema des Kongresses „Bildung in NRW“, der Dienstag in der Stadthalle stattfand. Doch ganz außen vor blieb auch der Bund nicht. Abermals wurde die Abschaffung des Kooperationsverbotes gefordert.

Die „Bildung in NRW“ stand im Mittelpunkt des Bildungskongresses, den der Städtetag Nordrhein-Westfalen, die Stadt Mülheim und die Stiftung Mercator gestern in der Stadthalle ausrichteten. Die „gemeinsame Verantwortung von Land, Kommunen und Zivilgesellschaft“ war Thema von Fachvorträgen. Doch ganz außen vor blieb auch der Bund nicht. Abermals wurde die Änderung des Grundgesetztes und die Abschaffung des Kooperationsverbotes gefordert.

Rund 450 Teilnehmer hatten sich im Vorfeld für den Bildungskongress angemeldet. Sie vertraten eben jene Akteure, deren stärkere Kooperation Thema das Tages war: Land, Kommunen und „Zivilgesellschaft“, womit Vereine und Verbände ebenso gemeint sind, wie freie Träger und Stiftungen. Nur durch enge Vernetzung und Austausch, könnten Probleme erkannt und gelöst werden“, sagte der Vorsitzende des Städtetages NRW, Norbert Bude. Denn man könne nicht hinnehmen, dass „die soziale Herkunft ein Kriterium für eine gesunde Bildungsteilnahme“ sei.

Ressourcen zukünftig weiter bündeln und ausbauen

NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann wies da auf bereits auf den Weg Gebrachtes hin, wie die 50 regionalen Bildungsnetzwerke. Man habe ein Fundament geschaffen, auf dem man aufbauen könne, um „die Bildungskette vernünftig anzulegen“. Den Bildungskonsens hob sie wie Dagmar Mühlenfeld hervor. Mülheims Oberbürgermeisterin liegt vor allem der differenzierte Blick auf die Bedürfnisse verschiedener Regionen am Herzen: „Der Durchschnitt bildet nicht das Ganze ab“, betonte sie und bezog sich damit auf die Erfordernisse im Ruhrgebiet.

Auch die Stiftungen, sagte Bernhard Lorentz, Vorsitzender der Geschäftsführung der Stiftung Mercator, „haben gelernt“. Für ihn bedeutet das die Abkehr von Leuchtturmprojekten, weil man von hoch oben den Blick auf die Ebene verliere. Als Partner begreife man sich nun, der helfe, nachweislich gelungene Initiativen zu übertragen. Beispielhaft nannte Bernhard Lorentz da das Projekt „Ruhr-Futur“.

Ressourcen im Bildungsbereich müssten zukünftig weiter gebündelt und gleichzeitig ausgebaut werden, betonte Norbert Bude. Für den Vorsitzenden des Städtetages müssen „möglichst alle Bildungsakteure“ an einem Strang ziehen – auch der Bund. Dem ist es jedoch untersagt, auf Länderebene dauerhaft in Bildung zu investieren. Dieses sogenannte „Kooperationsverbot“ ist im Grundgesetz verankert, das eine Große Koalition ändern könnte. Deshalb appelliert er ebenso wie Sylvia Löhrmann an die Verhandlungspartner in Berlin, dieses Verbot aufzuheben: „Wir haben eine gemeinsame Verantwortung.“