Mülheim. .
Die Summe von 2,56 Mio. Euro wird am Ende in die Modernisierung des Ruhrstadions investiert worden sein. Für den dritten und damit letzten geplanten Bauabschnitt stehen noch 285 000 Euro zur Verfügung, doch es könnte noch ein weiterer notwendig werden. Denn, so der Chef des städtischen Immobilien-Service, Frank Buchwald: Bevor die Sanitäranlagen und Umkleiden erneuert werden, müssten zunächst Dach und Fenster des Gebäudes saniert werden. Es weist ebenfalls Schäden auf, Feuchtigkeit dringt ein. „Es macht wenig Sinn, erst innen und dann außen zu sanieren“, sagt Buchwald. Wobei noch nicht klar ist, ob das Geld für beides reichen wird.
Die Begeisterung über das schöne Stadion am Stadtrand hält sich jedoch nach wie vor in Grenzen. Die Investition erfolgte in erster Linie für den VfB Speldorf, der in die NRW-Liga aufgestiegen war und mit dem Sponsor Telba sogar von der Regionalliga träumte. „Wir waren uns damals alle einig, dass wir das Stadion sanieren müssen und auch mussten“, sagt der sportpolitische Sprecher der SPD, Heino Passmann, gegenüber dieser Zeitung und spielt damit auf die hohen Auflagen des Westdeutschen Fußballverbandes für die damalige NRW-Liga an. So musste unter anderem ein Gästeblock eingerichtet, die Licht- und Schalltechnik erneuert werden. Vom Aufstieg spricht heute keiner mehr, eher vom erneuten Abstieg – in die Landesliga.
Loch in der Vereinskasse wird größer
Die Speldorfer fühlten sich ohnehin nie wohl in Styrum, die Zuschauer bleiben aus. Gerade mal an die 100 zahlende Gäste werden bei vielen Heimspielen registriert. Das Loch in der Kasse des Vereins, der im nächsten Jahr seinen Sponsor verliert, vergrößert sich so. Die Speldorfer wollen zurück an die Saarner Straße, doch wollen etliche Anwohner sie dort nicht haben – zu laut. „Wir stehen bei den Anwohnern auch im Wort“, sagt Passmann und hofft, dass sich neben Vatangücü noch weitere Sportinteressenten für das Ruhrstadion melden. „Wenn es mit den Trainingszeiten der anderen vereinbar ist, gerne. . .“, so Sportpolitiker.
Es gibt aber auch jene, die ganz andere Worte finden. So der sportpolitische Sprecher der Mülheimer Bürgerinitiativen (MBI), Hans-Georg Hötger: „Für mich ist das Ruhrstadion eine glatte Fehlinvestition. Die Stadt hat hier 2,5 Mio. in den Sand gesetzt“, klagt er und ergänzte: „Es fehlte von Anfang an für das Ruhrstadion ein stringentes Nutzungskonzept, das eben nicht nur auf den VfB Speldorf setzt.“ Damit der Verein wieder zu seinen Zuschauern findet, plädiert Hötger für den Umzug an die Saarner Straße, wo bis zu 400 Zuschauer zu den Spielen des VfB kommen.
Turnhalle bis Frühjahr 2015
Zum Neubau der Turnhalle Mellinghofer Straße erklärte Buchwald, dass er im Sommer auf die Genehmigung durch die Bezirksregierung hoffe. Dann könne der Bau bis zum Frühjahr 2015 realisiert werden.