Mülheim. .

Das rechte Gedankengut ist auch heute wieder auf dem Vormarsch. Eine Ausstellung soll zur Aufklärung über neofaschistische Tendenzen der Gegenwart und zur Aufarbeitung der Vergangenheit der Nazizeit beitragen. Wie war das damals in Mülheim?

Am Montag, 28. Oktober, 10.30 Uhr, wird die Ausstellung „1933 bis 1945 – Widerstand und Verfolgung in Mülheim an der Ruhr“ im Foyer des Historischen Rathauses (Eingang Am Rathaus 1) durch Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und den Kreisvorsitzenden der VVN-BdA/Mülheim, Andreas Marquardt, eröffnet.

Neu überarbeitete Fassung

Es handelt sich um eine neu überarbeitete Fassung der bereits vor einigen Jahrzehnten erstellten Ausstellung der Mülheimer Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA). Bei der sowohl vom Inhalt als auch optisch vollständig neu erarbeiteten Ausstellung handelt es sich um eine Wanderausstellung, die zukünftig sowohl in Schulen als auch in Jugendzentren aufgestellt werden soll. Die Neugestaltung war nur durch die finanzielle Unterstützung von Organisationen, Parteien und Privatpersonen möglich.

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„Die Ausstellung konnte um einige Bereiche, über die wir bislang kaum Informationen hatten, erweitert werden“, erläutert Helmut Hermann vom Bündnis. „Sie ist auf dem neuesten Stand.“ Eingehender recherchiert wurden die Verfolgung von Juden, Sinti und Roma im Nazi-Regime sowie die Opfer der „Euthanasie“. Während des Nationalsozialismus wurden erkrankte Menschen unter dem Vorwand der „Rassenhygiene“ systematisch ermordet. Zwölf große Tafeln mit Fotos und Informationen umreißen die Zeit zwischen 1933 und 1945 in Mülheim.

Begleitbroschüre ist Teil der Ausstellung

Umfangreich umfasst werden außerdem Themen wie die Vorgeschichte des Nazi-Regimes, die Machtübertragung an Hitler, Frauen im Widerstand, den Widerstand der Arbeiterparteien und Organisationen, das Verhältnis zwischen NS-Staat und Kirche, zwischen NS-Staat und Künstlern, die Zwangsarbeit, die Lager, den Krieg und das Ende der NS-Herrschaft.

Alle Themen werden aus Mülheimer Perspektive dargestellt und beziehen sich auf Mülheimer Geschehnisse. Teil der Ausstellung ist eine Begleitbroschüre. Beteiligt an der Ausgestaltung des Inhalts und der optischen Präsentation waren insbesondere Barbara Bays, Barbara Kaufhold, Vera Herzogenrath, Helmut Hermann und der verstorbene Klaus Wichmann.

Bis zum Februar wird die Ausstellung im Rathaus zu sehen sein, danach soll sie auch in Schulen und Jugendzentren auf Wanderschaft gehen, so Hermann. Eine Station in 2014 werde die Dezentrale, Leineweberstraße, sein.