Mülheim. . Die Hotelkette Holiday Inn möchte auf der Freifläche hinter der Kreishandwerkerschaft bauen.
Die Tage des Parkplatzes neben dem Haus der Kreishandwerkerschaft an der Ecke Zunftmeisterstraße/Tourainer Ring scheinen gezählt. Nach Informationen der NRZ ist die zur britischen InterContinental Hotels Group gehörende Kette Holiday Inn ernsthaft interessiert, dort ein Business-Hotel der Kategorie Drei-Sterne Plus zu errichten. Dem Gestaltungsbeirat der Stadt legte das Unternehmen einen ersten, groben Entwurf vor. Der stieß zwar auf wenig Begeisterung – „Da muss was Schickeres hin“, so ein Teilnehmer –, der interessierte Investor nahm entsprechende Hinweise auf, will nachbessern und zum Beispiel Veränderungen an der Fassade vornehmen. Eigentümerin der 3300 Quadratmeter großen Grundstücksfläche ist die Stadt.
Standardisierte Zimmer
Das auf vier Stockwerke geplante Gebäude soll über 80 Zimmer mit insgesamt 120 bis 140 Betten verfügen. Die Zimmer sind standardisiert: Flachbildschirme, Schreibtisch, Internetzugang, Badezimmer. Frühstück ist vorgesehen, ein Restaurant allerdings nicht, was wiederum die Gastronomen in der Innenstadt freuen dürfte.
Befürworter der Hotelpläne verweisen darauf, dass es für so ein Haus durchaus einen Bedarf gebe. So bedauert die MST seit längerem, dass sie Tagungen, für die die Stadthalle ausreichend Platz und technisches Know how besitze, nicht vergeben könne, weil der Kunde es ablehne, die Teilnehmer auf mehrere Hotels oder in einer Nachbarstadt unterzubringen. Ein Business-Hotel mit gleichem Standard könnte da Abhilfe schaffen. Ideal sei auch die Lage: zentral, gut mit Bahn und Auto erreichbar und in Stadthallennähe. Zudem wird darauf verwiesen, dass in den vergangenen Jahren die Zahl der Übernachtungen in umliegenden Städten stark zugenommen habe. Ein weiteres: Nur die wenigsten der derzeit 29 Hotels haben eine Klassifizierung, wie ein Blick in das aktuelle Übernachtungsverzeichnis zeigt.
Baurechtlich gebe es keine Schwierigkeiten
Baurechtlich, so heißt es, gebe es an dieser Stelle keine Schwierigkeiten. Sobald man sich in Sachen Grundstückspreis und Gebäudegestaltung einig sei, könne der Investor eigentlich loslegen. Nach Angaben von Stadtpressesprecher Volker Wiebels ergab die Anfang des Jahres vorgenommene Altlastenuntersuchung des Parkplatzes: Dort, wo einst eine Tankstelle stand, finden sich Verunreinigungen durch Öl und Benzin im Boden. „Die Werte sind aber nicht bedenklich. es besteht kein Sanierungsbedarf. Die Entsorgung des Bodens nach einer Ausschachtung würde die kosten einer Baumaßnahme daher auch nicht erhöhen.“ Über einen Grundstücksverkauf muss der Rat entscheiden.