Mülheim. Schon wieder Vandalismus im Naturschutzgebiet der Saarn-Mendener Auen: Unbekannte haben dort die Schutzzäune zerstört. Die vierte Zerstörungsorgie innerhalb der vergangenen eineinhalb Jahre. Stadtverwaltung und Naturschützer macht die Zerstörungswut fassungslos.
Erneut haben unbekannte Täter im Naturschutzgebiet der Saarn-Mendener Auen die Schutzzäune zerstört. Es ist innerhalb der letzten 18 Monate das vierte Mal, dass Stadtverwaltung und Naturschützer fassungslos der Zerstörungswut gegenüber stehen. Erst im Mai hatte die Untere Landschaftsbehörde alle zerstörten Zäune im Naturschutzgebiet repariert und erneuern lassen. Die Saarner Aue ist ein FFH- Gebiet, ein Flora-Fauna-Habitat, das nach EU-Recht zu schützen ist. Unter anderem lebt der Eisvogel dort.
„Die Zerstörungen sind mehr als ärgerlich“, bedauert Stadtsprecher Volker Wiebels, und er denkt dabei nicht nur an die Schädigungen für die Natur, sondern auch für die Stadtkasse. „Die Wiederherstellung der zerstörten Zäune auf mehreren hundert Metern kostet die Kommune jedes Mal mehrere tausend Euro.“
Zäune zum wiederholtem Mal erneuert
Wegen der besonderen Schutzbedürftigkeit im Bereich des Eisvogel- Brutgebietes in der Nähe des Walzenwehrs und weiter südlich am sogenannten Entenschnabel hat die Untere Landschaftsbehörde die Zäune zum wiederholten Male jetzt erneuern lassen. Die Arbeiten erfolgten in diesen Tagen. Erneut richtet das Amt für Umweltschutz die Bitte an alle Bürger, diese besonders sensiblen Bereiche im Sinne des Naturschutzes zu bewahren. Schilder weisen darauf hin.
Den Kampf gegen die Zerstörungswut führen Stadt und Landschaftswächter in den Flussauen seit mehreren Jahren schon. Immer wieder wurden die Schutzzonen von Unbefugten betreten, regelrechte Trampelpfade entstanden. Es wurde an manchen Orten gezeltet, gefeiert, offene Feuer gemacht. „Erst jetzt wieder“, heißt es. Landschaftswächter berichten von großen Mengen an weggeworfenem Müll, von zerschlagenen Flaschen. Die Situation hatte sich zugespitzt, als Landschaftswächter von Gruppen, die sie aufgefordert hatten, die Schutzzonen zu verlassen, nicht nur beleidigt, sondern auch bedroht wurden.
Kontrolle durch Polizei nicht umsetzbar
Die von Bürgern geforderte ständige Kontrolle der Gebiete durch die Polizei lässt sich nicht umsetzen. „Aber die Zusammenarbeit mit der Polizei hat sich deutlich verbessert“, lobt Landschaftswächterin Karin Piek. „Wenn sie gerufen wird, ist sie sehr schnell vor Ort.“
Eine Art Aufsicht führen neben den Landschaftswächtern die Mitglieder der Interessengemeinschaft der Fischereivereine, die auch jedes Jahr die Auen reinigen und den Müll einsammeln.