Mülheim. Im Mannesmann-Grobblech-Werk in Mülheim wird weiterhin über einen Stellenabbau diskutiert. Daran ändert auch ein Großauftrag eines Windkraftanlagen-Herstellers nichts, den jetzt die Unternehmensführung öffentlich machte. Der Großteil des Auftrags ist bereits abgearbeitet.

Einen Großauftrag, an dem das Mülheimer Werk von Salzgitter Mannesmann Grobblech (MGB) partizipiert, feierte am Dienstag die Salzgitter AG. Die Sorgen am Standort Mülheim aber bleiben.

Wie der Salzgitter-Konzern mitteilte, hatten die Töchter MGB und Ilsenburger Grobblech einen Auftrag über insgesamt 44.150 Tonnen Grobblech an Land gezogen. Auftraggeber sind Siemens und EEW Special Pipe Construction. Sie orderten für den Bau eines Offshore Windparks Material für Windtürme und die im Meeresboden verankerten stählernen Gründungskonstruktionen. In der deutschen Ostsee entsteht der Windpark „EnBW Baltic 2“ mit 80 Windkraftanlagen, die eine Strommenge für rein rechnerisch 340.000 Haushalte erzeugen sollen.

Auftrag fast abgearbeitet

Was sich auf den ersten Blick wie ein Hoffnungsschimmer in Krisenzeit deuten ließe, entpuppt sich bei näherem Hinsehen indes nahezu als Spitzmarke der Vergangenheit. Der Auftrag ist fast abgearbeitet. Nur noch bis ins vierte Quartal 2013 wird MGB damit beschäftigt sein, seinen Part am Auftrag (ein Drittel der Gesamttonnage) zu erfüllen.

So bleiben die Sorgen der Auftragsflaute. „Die Beschäftigungssituation im MGB-Blechwalzwerk ist schlecht, in den Monaten November und Dezember wird dort voraussichtlich Kurzarbeit gefahren“, so ein Konzernsprecher gestern auf WAZ-Nachfrage. Immerhin: Im Prüfzentrum, im Rohrbiegewerk und in der Tribotechnik sei die Lage „zufriedenstellend“.

Zahlen zum beabsichtigten Stellenabbau bei MGB kommuniziert die Salzgitter AG weiterhin nicht. Begründung: Aktuell führe man hierzu Gespräche mit dem Betriebsrat.