Mülheim.

Das traditionelle Abschlussfest der Interkulturellen Woche war diesmal eher ein Bergfest. Denn: Die Veranstaltungsreihe endet in diesem Jahr mit dem Tag der offenen Moschee am kommenden Donnerstag. „Aber, da das Fest immer am letzten Sonntag im September stattfindet, sollten die Leute natürlich auch diesmal die Möglichkeit haben, an diesem Tag zu kommen“, erklärt Martina Weiss-Peleikis vom Integrationsrat der Stadt.

Berührungsängste abbauen

Wie in jedem Jahr hatten die Veranstalter einen guten Draht zu Petrus. Bei strahlendem Sonnenschein präsentierten sich die Vereine und Verbände verschiedener Kulturen mit ihren Ständen. Neben Folkloretänzen und Musik gab es viele traditionelle kulinarische Köstlichkeiten. Auch gestern stand in ungezwungener Atmosphäre der Dialog zwischen den verschiedenen Kulturen im Vordergrund – Informationen austauschen, sich einfach kennenlernen und miteinander feiern - das war wichtig. Die Vereine gaben sich alle Mühe, Berührungsängste aus dem Weg zu räumen. Mit viel Informationsmaterial rund um ihre Kultur und ihre Religion gingen sie offen auf die Menschen zu und zeigten, dass sie ein Teil von Mülheim sind.

Oft kam man über die letzte Urlaubsreise ins Gespräch. „Manchmal kennen die Deutschen die verschiedenen Länder besser, als zum Beispiel die Türken selbst“, lachte Enver Sen, Vorsitzender des Integrationsrates. „Wenn der Deutsche in Urlaub fährt, informiert er sich vorher über das jeweilige Land und kennt sich deshalb sehr gut aus.“

Veranstaltungen werden sehr gut angenommen

Insgesamt ist Enver Sen mit dem bisherigen Verlauf der Interkulturellen Woche sehr zufrieden. Die verschiedenen Veranstaltungen der Vereine werden sehr gut angenommen, die Mülheimer zeigten viel Interesse. Die Mühe der Vereine wurde auch beim gestrigen Abschlussfest belohnt. Der Parkplatz am Müga-Gelände war proppenvoll, viele Familien haben bei dem herrlichen Wetter den Weg zum Ringlokschuppen gefunden. So wie Christa und Burkhard Jansen. „Wir waren früher auch schon oft hier, denn es gibt sehr leckeres Essen“, meint Christa Burkhard, „leider ist es nicht mehr ganz so multikulti, wie es früher einmal war.“

Aber nicht nur zum Essen sind die Besucher gekommen, viele zeigen Interesse an den fremden Kulturen, möchten mehr über sie erfahren. So auch Nina Kramer, die mit ihrer Tochter Nele in die Müga gekommen ist. „Wir leben in einer multikulturellen Gesellschaft und da möchte ich über die anderen Kulturen auch etwas erfahren“, erklärt die 36-järige Saarnerin. „Auch meine Tochter möchte ich tolerant und weltoffen erziehen.“