Mülheim. 16 Schüler der Willy-Brandt-Gesamtschule sind für zehn Tage nach Rumänien gereist, um dort den Computerraum einer Schule auszustatten. Eine prägende Erfahrung.

Gestern gegen 12 Uhr sind sie angekommen. 16 Schüler der Willy-Brandt-Schule sind jetzt für zehn Tage in Rumänien. In Ciakova , 25 Kilometer von Temeswar entfernt, helfen sie in der örtlichen Schule, einen Computerraum auszustatten. 16 Computer hatten sie denn auch mit dabei, als sie am Mittwochabend mit drei Kleinbussen von Mülheim aus aufgebrochen sind. Die Rechner sind eine Spende der nordrhein-westfälischen Staatskanzlei.

Vor Ort werden die Schüler, die von ihrem Technik-Lehrer Wolfgang Schünemann begleitet werden, die Geräte anschließen und vor allem mit der entsprechenden rumänischen Software versorgen. Schüler und Lehrer vor Ort werden schließlich auch noch geschult, damit sie mit den neuen Geräten auch arbeiten können.

Engagement seit zehn Jahren

„Ciakova hat zwar seit ein paar Jahren Stadtrechte, aber wenn man durch die Straßen geht, fühlt man sich in ein Dorf bei uns in den 50er Jahren zurückversetzt“, berichtet Schünemann. Die Willy-Brandt-Schule engagiert sich in Zusammenarbeit mit der Rumänienhilfe aus Oberhausen schon seit gut einem Jahrzehnt in dem Ort. Jedes Jahr steht ein neues Projekt an. So wurden auch schon mal Solaranlagen auf das Dach des Caritas-Zentrums montiert, wo die Schüler auch jetzt wohnen werden. „Gleich nebenan ist ein Kinderheim. Oft spielen wir mit denen zusammen in den Pausen Fußball“, erzählt der Pädagoge. Für Schünemann machen seine Schüler hier wichtige Erfahrungen – ganz unabhängig davon, dass sie technische Fertigkeiten erlangen. Aber ein solches Praxisprojekt könnten sie schließlich auch in Deutschland durchführen.

„Das prägende Erlebnis ist für die Jugendlichen eine Welt kennenzulernen, die ganz anders ist als hier. Diese Erfahrung prägt. „Die Teilnehmer sind zwischen 14 und 17 Jahre alt. Wenn sie zurückkommen sind sie ein wenig erwachsener.“ Worin drückt sich das aus? Vielleicht in einer persönlichen Verantwortung gegenüber dem Projekt, auch über die Zeit des Aufenthaltes hinaus. So fährt in diesem Jahr auch ein Ex-Schüler mit, der schon vor zwei Jahren sein Abitur gemacht hat, aber gerne wieder mithelfen will.

Jungs wollten sich vor den Mädchen profilieren

„Das ist Persönlichkeitsbildung“, sagt Schünemann. Warum sollte die nur Jungen geboten werden? Eben, deswegen folgt auf die Jungen- eine Mädchen-Gruppe, die auch zehn Tage vor Ort bleibt. Aber es ist eine Premiere. Warum hat das so lange gedauert? „Wir hatten Bedenken wegen den schlechten hygienischen Zuständen. Dann waren wir mal in einer gemischten Gruppe dort, aber das war eher problematisch, denn die Jungs wollten sich dann immer vor den Mädchen profilieren. Also haben wir uns für getrennte Gruppen entschieden.“ Bis die Mädchen nach Rumänien fahren, ist es noch ein paar Tage hin. Schünemann aber weiß: „Sie sind jetzt schon ganz aufgeregt.“