Mülheim.
Der Schafbock heißt Hektor, und er kümmert sich nicht um seine kleine Herde. Grasen ist angesagt. Auf der Wiese vorm Haus Ruhrnatur zeigt die Naturschutzjugend beim sonntäglichen Familienfest zum 100-jährigen Bestehen des RWW 30 Wiederkäuer vom Aussterben bedrohter Rassen. Darunter die Weiße und die Graue Gehörnte Heidschnucke und das Coburger Fuchsschaf.
„Die Naturschutzverbände sind unserer Bitte, sich auf dem Fest zu präsentieren, gerne gefolgt“, freut sich Ramon Steggink, Sprecher der Rheinisch-Westfälischen-Wasserwerke (RWW). Man legt beim Nachwuchs Wert auf Umwelt- und Naturschutz-Bildung, deshalb sind der NABU, seine Jugendorganisation NAJU, der BUND und der Verein der Mülheimer Imker gekommen, um für eigene Belange spielerisch zu werben. An großen und kleinen Gästen fehlt es nicht, die das kleine Museum bevölkern.
Mädchen malen, Jungen werkeln
Schon bei der großen Wellenmaschine ordnen junge Wasserwerker das Gewässer neu, im Flusssand wird heftig gematscht. Staunend betrachten Kinder die großen Ruhrfische, die sich im Aquarium tummeln, beugen sich fasziniert über Mikroskope, um das Miniatur-Wasserleben zu bewundern. Etliche füllen den Fragebogen aus, um etwas über die Ruhrnatur zu erfahren – und eine Kleinigkeit zu gewinnen.
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Draußen wird derweil kräftig gebastelt, gemalt und gespielt. Beim NABU werden Meisenkästen gebaut, nebenan beim BUND können kleine Handwerker ein Spielzeug-Floß selber basteln. Die Mädchen ziehen es vor, zu malen: Tontöpfe werden mit Fledermaus-Bildern verziert, die Blumenmischung gibt es dazu. Nebenbei erfahren sie so einiges über das Leben der flinken Flieger. Besonders fasziniert sind die Kinder auch vom Schaubienenkasten der Imker und den Kräutern, mit denen sie bei der Naturkosmetikerin Susanne Stahlschmidt kleine Traumkissen herstellen können.
Clown August produziert fantasievolle Luftballon-Tiere, am Wasserbecken ist Quietscheentchen-Angeln das Highlight, für spannende Wasserexperimente ist das RWW zuständig. Die Naturschutzjugend hat gleich eine ganzen Berg Äpfel angekarrt, die nun von Kindern und Eltern geschnitten, gehäckselt und gepresst werden. Heraus kommt ein naturtrüber Apfelsaft, der Petra Rose und ihrem Sohn Felix wunderbar schmeckt. „Die Kinder können viele tolle Angebote nutzen, nur beim Nistkasten-Bau müssen die Väter helfen“, sagt Petra Rose zufrieden.