Mülheim. .

Das Stichwort ist Netzwerk-Arbeit. Die Mülheimer Initiative für Klimaschutz, 2008 als Verein gegründet, ist Mittlerin zwischen Stadt und Bürgern im Bereich Klima-, Umwelt-, Naturschutz und Energiewende.

Dr. Susanne Dickel, promovierte Agrarwissenschaftlerin, leitet seither die Initiative, die an der Friedrich-Ebert-Straße 48 ihr Domizil gefunden hat. Obwohl als Verein aufgestellt, bewege man sich im Planungsrahmen der Stadt, so Dickel. „Wir regen an und veranstalten Aktionen, wie zum Beispiel den Dicken-Pulli-Tag, an dem alle Bürger aufgefordert werden, ihre Heizung um zwei Grad zu drosseln und näher zusammen zu rücken. Wir engagieren uns in Mülheimer Schulen, wir unterstützen Einzel-Maßnahmen, wie bei privatem Engagement zur Stadtbegrünung. Als Verein erhalten wir einen einfacheren Zugang zu den Bürgern als die Verwaltung, wir sind näher dran“, erklärt Geschäftsführerin Dickel.

Grundschüler für Klimaschutz sensibilisieren

Ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt liege klar bei Bildung und der Kooperation mit Schulen. Die Kinder müssten die Klimaschäden schließlich ausbaden und sollten schon im jungen Alter für wichtige Themen wie Klimaschutz und Umwelt sensibilisiert werden. Mittlerweile sei ein detaillierter Schulkalender entstanden, im Internet einseh- und abrufbar.

Die Initiative arbeite mit Grundschulen und weiterführenden Schulen zusammen, sponsere Multimedia-Aktionen, organisiere Klimatage, wie kürzlich an der Luisenschule, oder Umwelt AG’s am Otto-Pankok-Gymnasium, Gymnasium Broich oder der Realschule Stadtmitte. „Die Anzahl unserer Projekte und die Akzeptanz der Bürger wachsen stetig, mittlerweile fragen die Schulen schon bei uns an“, freut sich Dickel. Das neueste Projekt seien Bildungskoffer für große Themenfelder, die den experimentierfreudigen Unterricht fördern sollen. Auch das CBE, Centrum für Bürgerschaftliches Engagement, werde mit einbezogen, Lehrer im Ruhestand sollen aktiviert werden.

Projekt-Partner

Als Projekt-Partner hole die Klimainitiative BUND, Nabu, aber auch Medl oder RWE mit ins Boot. Es seien viele Themen relevant und verknüpfbar. Bei Vortragsreihen mit Experten an der Volkshochschule zum Klimaschutz am Bau können Bürger gezielt Fragen stellen. Dass die Menschen lernen, sich für das Grün vor ihrer Haustür zu engagieren, lieber heimische Wildpflanzen zu pflanzen als jahreszeitlich die Bepflanzungen zu erneuern, sind nur einige von Dr. Susanne Dickels zahlreichen Wünschen zum Thema Energiewende.

Nachdem sich 2008 im Vorfeld ein Vorstand – bestehend aus der 1. Vorsitzenden Oberbürgermeisterin Dagmar Mühlenfeld und dem stellvertretenden Vorsitzenden, dem Leiter der Biologischen Station Ruhr Dr. Peter Keil, dem Medl-Geschäftsführer Hans Gerd Bachmann, dem ADAC-Präsident Peter Meyer und der Mülheimer Bürgerin Benita Labisch – gefunden hatte, traten dem jungen Verein in der Gründungsveranstaltung spontan 61 Mitglieder bei.

Die Medl hat als Startkapital 250 000 Euro zur Verfügung gestellt, die Stadt bislang, wie auch für 2013, die Personalkosten für anderthalb Stellen bezahlt. In diesem Jahr wird beschlossen, wie die Klimainitiative auf gesunde Beine gestellt werden kann, so Dickel. Wer die Stadtgrenzen überfährt, wird durch Schilder auf die „Klimazone Mülheim“ hingewiesen, alle Klimaschutz-Aktivitätenwerden unter dem Label gebündelt. Mehr Informationen unter www.klimazone-mh.de.