Mülheim-Broich.

Die Broicher sind stolz auf ihren Stadtteil. Gerade deswegen nennen sie eventuelle Missstände auch klar beim Namen. So wie beim WAZ-Lesercafé im Cafe „Mölmsche Leckereien“. Die Leser waren zahlreich erschienen, um sich über Themen, die sie in Broich bewegen, rege auszutauschen.

Einer der am meisten genannten Kritikpunkte betrifft den Spielplatz Bülowstraße. „Der Spielplatz ist übersät von Glassscherben, Zigarettenkippen, Blechdosen, scharfen Deckeln und sonstigem Unrat“, beklagt zum Beispiel Brigitte Ernst, „als Oma von zwei Enkelkindern bin ich öfter dort, aber meistens ist es ganz einfach nicht mehr akzeptabel.“

Parkanlagen werden vernachlässigt

Dass Grün- und Parkanlagen vernachlässigt und längst nicht mehr so gepflegt wie früher seien, dass es dort zu viel Vandalismus gebe, darüber waren sich viele Besucher einig. „Auch die Parkanlage am Schloßberg wird sehr vernachlässigt“, bemängelt Thomas Wüst, „die Bänke sind ziemlich mitgenommen und Unrat liegt herum, weil hier oft genug regelrechte Saufgelage stattfinden. Aber die Stadt sagt ja immer, dass sie keine Mittel habe, um etwas zu ändern.“

Auch das Müga-Gelände sei vor ein paar Jahren noch schöner gewesen, meinen einige Leser, dort würde viel zerstört und oft genug die Abfallbehälter einfach ausgekippt. Und wenn in der Müga gefeiert würde, bekäme man als Anwohner von der Lautstärke her zuviel mit. Die Parkplatznot im Viertel sei dann obendrein noch größer.

Es wird hier richtig schön

Überhaupt: die Parkplatz-Problematik. Ein Dauerbrenner, der viele Broicher beschäftigt, seit der Hochschul-Baustelle und den Arbeiten auf der Duisburger Straße natürlich erst recht. „Man muss im Hinterkopf behalten, dass es hier einmal richtig schön werden kann, wenn die Großbaustellen erst einmal weg sind“, ist Hans A. Wunder, der Vorsitzende der Broicher Interessengemeinschaft (BIG), trotz der momentanen Behinderungen und Einschränkungen optimistisch, „außerdem wird unser Stadtteil dann noch mal richtig belebt. Wenn die Hochschule erst mal da ist, wollen wir Broicher die Studenten und Professoren auch mitnehmen.“

Mitnehmen in den ansonsten sehr lebenswerten Stadtteil, das betonten die Leser ausdrücklich. Die meisten Besucher des Lesercafés leben schon seit mehreren Jahrzehnten in Broich - und können sich auch nicht vorstellen, noch einmal woanders hinzuziehen.

Die Broicher Mitte wurde im übrigen sehr gelobt („da findet man alles, was man braucht“). Und die Gastronomie im Stadtteil sei zwar überschaubar, aber durchaus attraktiv und einfach bürgernah. Auch die kulturellen Angebote seien prima.