Mülheim.

An Sommertagen, wenn die Hitze drückt und schlapp macht, werden in einem schattigen Winkel des Stadthallengartens alle Lebensgeister wieder wach. Auf dem Wasserspielplatz, der zur Müga gehört, entspannen mehrere Generationen. Momentan ist das Gebilde auch völlig intakt, funktionstüchtig, im Fluss...

Kinder in triefenden T-Shirts bewegen Schleusentore in blubbernden Kanälen, ackern an archimedischen Schrauben, duschen unter dem Regendach oder den glitzernden Bögen, die Wasserspeier in die Luft malen. Eltern nehmen derweil erfrischende Fußbäder. Ein junges Pärchen, unterwegs auf dem Ruhrtalradweg, legt rastend die Beine hoch, packt Brötchen aus. Einziger schlecht gelaunter Spielverderber bleibt ein Großvater mit missmutig heruntergezogenen Mundwinkeln, der kiebig zwei leere Sitzbänke verteidigt: Eigenbedarf.

Unbekannte stahlen mehrere Edelstahlteile

Noch vor gut zwei Jahren war fraglich, ob der Wasserspielplatz jemals wieder seine ursprüngliche Gestalt bekommen könnte. In einer Februarnacht 2011 hatten Unbekannte mehrere Edelstahlteile gestohlen. „Sie haben alles geklaut, was man abschrauben konnte“, erklärt Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement. Da der Platz als Bestandteil der 1992 eröffneten Müga architektonisch entworfen worden war, wurden die Kosten für eine Neuanfertigung auf bis zu 7500 Euro geschätzt.

„Ganz so teuer ist es dann letztlich nicht geworden. Wir mussten 5500 Euro ausgeben, um alle Geräte neu zu beschaffen“, sagt Waage über den wohl spektakulärsten Spielplatz der ganzen Stadt: „Er hat Strahlwirkung über Mülheim hinaus und wird von Familien genutzt wie ein Freibad.“

Keine öffentlichen Toiletten vorhanden

Ohne Eintritt, aber mit Einschränkung: Öffentliche Toiletten gibt es in diesem Bereich der Müga nicht. Wer mal muss, ob gerade windelfreies Kleinkind oder gehbehinderte Seniorin, läuft wochentags bis zur VHS, am Wochenende bis zum Ringlokschuppen, entlang am ebenfalls beliebten Matschspielplatz. Vorbei sind die Zeiten, da die MST mobile Wasserklosetts auf dem Parkplatz bereit stellte: „Dort gab es enorm viel Vandalismus“, sagt Waage. „Die Unterhaltungskosten waren zu hoch.“

Seit sich die Pia im vergangenen Jahr aus der Bewirtschaftung des Tourainer Pavillons im Stadthallengarten zurück zog, gibt es in diesem Teil von Mülheims großem Garten auch kein WC mehr. „Als Erfrischungsbude rentiert es sich leider nicht“, sagt Heike Blaser-Metzger, Sprecherin der MST. „Derzeit vermarkten wir den Tourainer Pavillon nur noch gelegentlich für Steh- und Sektempfänge.“

Wer auf dem Wasserspielplatz Blasendruck verspürt, sollte sich also frühzeitig auf den Weg nach Westen machen.

Spielgeräte werden regelmäßig kontrolliert

Drei Spielplätze gibt es auf dem Müga-Gelände in Broich: neben dem Wasser- und dem Matschspielplatz noch einen ohne „Feuchtgebiete“ am Schlossberg. Sie werden, wie alle der insgesamt 102 städtischen Spielplätze, auch die an Kindergärten und Schulen, in regelmäßigen Abständen überprüft.

Sylvia Waage, Leiterin des Amtes für Grünflächenmanagement, erläutert das Verfahren: Im Wochenrhythmus werde jeder Platz „optisch“ auf etwaige Vandalismusschäden kontrolliert, alle sechs Wochen findet eine „operative Kontrolle“ statt, bei der die Geräte von Mitarbeitern getestet werden, einmal jährlich erfolgt eine technische Prüfung durch externe Gutachter. Speziell beim Wasserspielplatz werden einige Metallelemente, etwa die Hüpfpoller, zum Winter ausgebaut und überprüft. Bislang habe man 2013 rund 2500 € für die Instandhaltung von Matsch- und Wasserspielplatz ausgegeben.