Mülheim. .
Wie verhalte ich mich wenn mein Kind trotziges Verhalten an den Tag legt? Was ist bei medizinischen Notfällen wie Stürzen und Vergiftungen zu tun? Was muss ich zum Beispiel bei der Herstellung eines Kranzes beachten? Antworten auf solche völlig unterschiedlichen und weitere Fragen bieten Seminare und Gesprächsabende in den Familienzentren, die in den vergangenen Jahren in immer mehr evangelischen Kindertagesstätten integriert wurden.
Doch noch wissen viele Menschen nicht, was die Familienzentren zu bieten haben und welchen Nutzen sie aus ihnen ziehen können. „Die Familienzentren sind noch nicht in den Köpfen der Leute“, erklärt Tanja Haberkamp, Zentrumsleiterin des Kindergarten „Kunterbunt“. Dabei bieten sie – nicht nur für Eltern von Kindergartenkindern – umfangreiche Unterstützung in sozialen Belangen.
"Der Trend geht zu den Familienzentren"
Großer Vorteil der Zentren sei das Netz von Kontakten zu Frühförderungsstellen, Fachärzten und Ämtern, sagt die Leiterin. Oftmals wissen die Bürger einfach nicht, an wen sie sich wenden können. Die Betreuung der Kinder wird somit auf die der Eltern ausgeweitet.
„Die Kindergärten sind nicht mehr so, wie wir sie von früher kennen“, wendet Annika Lante, Pressereferentin des evangelischen Kirchenkreises, ein. Der Trend gehe mittlerweile zu den Familienzentren, schon acht von 17 der evangelischen Kindergärten Mülheims haben ein solches integriert. Die Nachfrage auf Teilnahmeplätze für die Gesprächsabende und Kurse steige dabei von Jahr zu Jahr. Viele dieser Angebote werden in Kooperation mit externen Einrichtungen wie Arzt-Praxen oder Sportvereinen gestaltet und umgesetzt.
Infoabende sind konfessionell ungebunden
Auf dem Angebotsflyer für die letzten vier Monate des Jahres werden Elternabende zum Thema „Trotz im Kindesalter“, Naturerkundungen im Wald für Kleinkinder und auch wöchentliche Spieletreffs für alleinerziehende Elternteile mit ihren Kindern angeboten. „Sicher klappt nicht immer alles, aber letztes Jahr war einiges ausgebucht“, so Tanja Haberkamp. Die meisten Angebote sind kostenlos, bei wenigen muss lediglich ein kleiner Unkostenbeitrag geleistet werden.
Alle Infoabende und Kurse sind konfessionell ungebunden und richten sich nicht nur an Eltern und Kinder der Kindertagesstätte „Kunterbunt“ oder an Dümptener. „Wir freuen uns über jeden, dem wir mit Rat und Tat unter die Arme greifen können“, erklärt Tanja Haberkamp und führt weiter aus: „Manchmal müssen wir Eltern auch anschieben, aber im Nachhinein sind sie dann froh, zu uns gekommen zu sein.“