Mülheim.
Leo Abel, Jahrgang 1933, erlebte im Kindesalter in Münster schlimme Bombennächte und Kinderlandverschickungen. „Als Kind hatte ich keinen festen Heimatplatz“, sagt der ehemalige Bergmann. Von einer Kinderlandverschickung ging es zur nächsten, „in Lagern, wo wir im Sinne der Nazis indoktriniert wurden“. Er durchlitt den Zusammenbruch des Landes und weiß heute: „Deutschland wurde nicht besiegt, sondern befreit.“
Mit 14 Jahren kam Leo Abel alleine ins Ruhrgebiet, wurde auf der Zeche Rosenblumendelle in Heißen eingestellt und machte eine Ausbildung zum Bergmann. „Gewohnt habe ich im Lehrlingsheim an der Blumendeller Straße.“ 1966 wurde die Steinkohlen-Zeche Rosenblumendelle geschlossen. Aber schon Jahre davor, ist der Bergmann „dem Zechensterben nachgewandert“, arbeitete auf Anlagen in Bottrop, Gelsenkirchen und Essen bis zu seiner Rente in leitender Position bei der Ruhrkohle.
Heute lebt Abel in Bad Sassendorf und hat seine Erinnerungen in einem Buch veröffentlicht, das unter dem Titel „Ich in meiner Zeit“ im Klecks Verlag erschienen ist (15,80 €). Darin schreibt er über Kriegs- und Hungerjahre, Wiederaufbau und die spannende Welt des Unter-Tage-Steinkohlenbergbaus.